Gautschfeier als "Höhepunkt des Ausbildungskalenders"

Schreiner Group feiert Gesellentaufe

Bei der Schreiner Group: Von vier Packern wurden die ausgelernten Azubis in den großen Holzbottich getaucht,.
Bei der Schreiner Group: Von vier Packern wurden die ausgelernten Azubis in den großen Holzbottich getaucht, um symbolisch von den Sünden ihrer Lehrzeit reingewaschen zu werden.(Bild: Schreiner Group)

Es gebe nicht viele Rituale, die nach 500 Jahren immer noch zeitgemäß seien, doch auf die Gautschfeier treffe das „zweifellos zu“, findet die Schreiner Group in Oberschleißheim bei München. Und so feierten dieses Mal fünf Auszubildende mit der traditionellen Gesellentaufe den krönenden Abschluss ihrer Lehre. Ein Bad im kühlen Nass reinigte sie symbolisch von den Sünden ihrer Ausbildung.

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Bei Schreiner ist „die traditionelle Gautschfeier alljährlich der Höhepunkt des Ausbildungskalenders – für die ausgelernten Azubis ein großer Spaß und eine verdiente Ehre“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Die Ausbildung ist ein wichtiger Erfolgsbaustein für die Schreiner Group. Über 90 Prozent aller Azubis werden nach der Ausbildung übernommen, währenddessen erhalten sie eine intensive und persönliche Betreuung, 30 Tage Urlaub, gemeinsame Azubi-Tage und viele Firmenevents.

Die Gautschfeier wurde auch in diesem Jahr wieder von den Schleißheimer Schlosspfeiffern eröffnet, die die gesamte Veranstaltung musikalisch begleiteten. Nachdem Geschäftsführer Roland Schreiner alle Gäste und „Gäutschlinge“ herzlich begrüßt hatte, übergab er das Wort an Gautschmeister Daniel Jäger. In historischer Kleidung erinnerte dieser die Kornuten (von lat. Cornutus, “Gehörnter”: ausgelernte Lehrlinge des Druckerhandwerks, die den Gesellenbrief noch nicht erhalten haben) mit einem Augenzwinkern an die großen und kleinen Sünden ihrer Ausbildung.

Geschäftsführer Roland Schreiner begrüßte herzlich alle Gäste und Kornuten zur Gautschfeier bei perfektem Sommerwetter. (Bild: Schreiner Group)

Ein wenig Zeit für die Mediengestalter, Medientechnologen Flexo- und Siebdruck sowie Maschinen- und Anlagenführer noch einmal durchzuatmen, bevor sie in den 600-Liter Bottich getaucht wurden. Doch bei den sommerlichen Temperaturen mussten die vier Packer kaum unter die Arme greifen – so mancher Gäutschling wäre wohl auch freiwillig ins kühle Nass gesprungen. „Für uns ist eine gute Ausbildung gesellschaftliche Verpflichtung und unternehmerische Zukunftssicherung zugleich“, meint Geschäftsführer Roland Schreiner, der nach der Gesellentaufe allen Auszubildenden persönlich die Gautschbriefe überreichte.