Kliemo in Eupen baut Falzkapazität mit einer MBO T960 von Aribas wieder auf
von Redaktion,
Es ist der Albtraum jedes Druckereibesitzers – und natürlich auch aller Menschen, deren Hab und Gut während des Starkregenereignisses am 14. Juli 2021 über Nacht von Wasser und Schlamm komplett verwüstet und zerstört wurde: Wo gerade noch eine vollstufige Offsetdruckerei mit fünf Druckmaschinen und kompletter Weiterverarbeitung existierte, war einen Tag später nichts mehr.
„Es war alles weg“, erinnert sich Christoph Emonts, einer von drei Geschäftsführern der Kliemo A.G. im belgischen Eupen. 1,8 Meter hoch stand das Wasser im Gebäude der 1979 gegründeten Druckerei, Baumstämme hatten die Tore durchbrochen, Geröll und allerhand Treibgut sich in den Drucksaal ergossen. „Wir wussten gar nicht wo wir anfangen sollten, als wir dort ankamen“, beschreibt Emonts das Ausmaß der Katastrophe. Auch die Bestände des Papierlagers – immerhin rund acht Millionen Bogen – wurden komplett vernichtet. Eine Seitenwand des Gebäudeteils, in dem Falzmaschinen untergebracht waren, stürzte ein und riss einen Teil vom Dach mit sich.
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Gemeinsame Anstrengung für den Neustart
Aufzugeben kam für Christoph Emonts, seine beiden Geschäftsführerkollegen und auch seine Mitarbeiter jedoch nicht in Frage. Wichtig war zunächst, die Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten. Kliemo druckt hauptsächlich Fachzeitschriften für viele große Verlage, darunter Springer, Müller und den VDI, sowie Kataloge, Periodika oder Kalender: „Wir haben mit Zustimmung unserer Kunden die Auflagen bei anderen Druckereien herstellen lassen und für die Übergangszeit als Produktioner gewirkt“, sagt Emonts.
Parallel wurde unter tatkräftiger Mitarbeit der Belegschaft und vieler Freiwilliger das Firmengebäude gereinigt und instandgesetzt. Auf dem Gebrauchtmarkt besorgte sich das Unternehmen dann Stück für Stück (durch langjährige Partner) einen neuen Maschinenpark. Schon drei Monate später nahm eine Neunfarben+Lack-Wendemaschine den Betrieb auf.
Als nächstes ging es darum, die Falzkapazitäten neu aufzubauen. Eine Maschine im B2-Format sollte es sein. Und weil eine solch großformatige Maschine nicht leicht zu finden ist, griff Kliemo-Geschäftsführer Matthias Klinkenberg sofort zum Telefon, als er in den sozialen Netzwerken ein passendes Angebot fand.
Der Gebrauchtmaschinenhändler Aribas aus Köln bewarb im November 2021 auf seinem LinkedIn-Account eine MBO T960 des Baujahres 2012 als „frisch eingetroffen“. Wie sich herausstellte, war die von einer französischen Druckerei stammende und aufgrund einer Standortschließung überzählige Maschine je-doch bereits vergriffen. „Aber wir wussten, dass es noch eine zweite, gleichartige Maschine gab, die ebenfalls verkauft werden sollte“, berichtet Sandra Rotoli, Sales Managerin bei der Aribas Printing Machinery GmbH. Die Maschine sollte einen Tag vor Weihnachten außer Betrieb gehen und wurde umgehend für Kliemo reserviert.
In Deutschland angekommen, ging das Aggregat zunächst in die Überholung: durch einen erfahrenen Aribas-Partner. Verschleißteile wie Walzen und Bänder wurden ausgetauscht, die Maschine selbst überprüft, durchgemessen und schließlich abgenommen. Verzögert wurde dies durch Lieferprobleme bei den Er-satzteilen. Im Februar 2022 nahm sie dann schließlich bei Kliemo inmitten eines komplett aus Gebrauchtmaschinen bestehenden Maschinenparks den Betrieb auf. „Wir waren sehr froh, diese Maschine ergattert zu haben“, sagt Christoph Emonts. Denn mit diesem Typ hat er gute Erfahrungen gesammelt. Bei den beiden im Hochwasser verloren gegangenen Falzmaschinen hatte es sich ebenfalls um MBO T960 gehandelt.
„Diese Maschinen haben vor der Flut das meiste runtergefalzt und fehlten uns jetzt sehr. Mit dem Neuzugang waren unsere Leute daher bestens vertraut und konnten sofort loslegen“, so Emonts „Aribas konnte uns die richtige Maschine zur richtigen Zeit liefern. Wir sind hochzufrieden mit der Qualität und dem Service.“
Social Selling boomt
Auch Sandra Rotoli freut sich über das erfolgreich abgeschlossene Geschäft, das für sie auch eine Bestätigung für das Social-Selling-Konzept ist. Es ist einer der wichtigsten und erfolgreichsten Vertriebswege der Firma Aribas. „Wir sind ein international tätiges Unternehmen und über Platt-formen wie LinkedIn erreichen wir schnell und zielgenau Interessenten auf der ganzen Welt direkt“, sagt Sandra Rotoli. Man könne damit sehr viel flexibler auf den die steigende Nachfrage nach Gebrauchtmaschinen reagieren, die Aribas seit einiger Zeit registriert.