Daniel Hupfauf leitet Hupfauf Druck in Schrobenhausen in Oberbayern. In diesem Gastbeitrag stellt er sein Unternehmen vor und erklärt, wie er es fit für die Zukunft macht.
Ich führe eine moderne, familiengeführte Allround-Druckerei mit fünf Mitarbeitern. Dazu gehört heute selbstverständlich auch, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Druckerei nachhaltig und stabil für die Zukunft aufstellt.
Unsere Produktpalette ist breit. An Druckaufträgen fällt eigentlich alles an, was den Kunden sowie der Werbeagentur ums Eck so einfällt. Ganz wichtig: Wir machen als einzige Druckerei im Umkreis noch alles selbst – mit einer Vierfarben-Speedmaster, einer Heidelberg EP Digitaldruckmaschine, einem Broschürenfinisher und allem, was sonst noch dazugehört.
Der Wandel macht sich bemerkbar
Das Geschäft ist heute anders als früher, als mein Vater noch diese Druckerei geführt hat. Da war das Geschäft viel einfacher, weniger Angebot, mehr Nachfrage, bessere Margen, mehr Zeit pro Auftrag. Die Zeiten sind vorbei und kommen wohl auch nicht wieder.
Unsere Kunden kommen zu uns, weil sie die Nähe und die persönliche Beziehung schätzen, aber natürlich müssen wir mit überregionalen Online-Anbietern konkurrenzfähig sein. Vielleicht nicht auf den Cent oder einen Tag Lieferzeit genau, aber es muss sich für die Kunden lohnen, uns treu zu bleiben, und sich nicht wie eine milde Spende anfühlen.
Wie man wettbewerbsfähig bleibt
Damit wir als regionale Full-Service-Druckerei heute gut am Markt bestehen und eine gute Zukunft haben, müssen wir den Kunden Qualität und Geschwindigkeit auf Augenhöhe mit den Online-Anbietern liefern. Dafür setze ich auf ein hohes Maß an Automatisierung und modernen Arbeitsweisen. Mit möglichst wenig Touchpoints möglichst viel zustande bringen. Nur so können wir auch wirklich bessere, persönlichere Beratung bieten und unseren unschlagbaren Vorteil der kürzeren Wege voll ausspielen.
Das heißt auch, dass Standard-Akzidenzaufträge wie zum Beispiel Visitenkarten einfach hochgradig automatisiert ablaufen müssen. Manuell darf da eigentlich nur noch das Schneiden sein. Wenn ich da bei solchen klar umrissenen Akzidenzen unnötig Arbeitszeit reinstecke, werden solche Aufträge sehr schnell unwirtschaftlich.
Neue Maschinen allein machen nicht effizient
Möglichst moderne Produktionsmaschinen sind dafür natürlich ein wichtiger Faktor, darauf lege ich Wert. Sie lösen aber bei weitem nicht alle Probleme. Zum Beispiel kommen Kundenanfragen bei uns immer noch großteils per Email und auch per Telefon rein, ganz selten auch noch ein Fax. Es kostet eine Menge Zeit, den Kunden Standardantworten zu geben, deshalb nutzen wir dafür seit 2021 einen Onlineshop. Damit die Kunden sich in Ruhe selbst aussuchen können, was sie brauchen, ohne dass wir da viel Arbeitszeit reinstecken müssen.
Flaschenhals Einkauf
Wenn eine Anfrage rein kommt, die kein Standardprodukt im Onlineshop ist, dann kalkuliere ich und schaue, ob das benötigte Material da ist. Wenn ich sehe, dass Material fehlt, um den Auftrag erfüllen zu können, dann stehen Telefonate mit den Lieferanten an. Das kostet natürlich eine Menge wertvoller Arbeitszeit.
Die Onlineshops unserer Lieferanten waren da schon ein großer Fortschritt im Vergleich. Ok, bei der Anzeige der Lieferbarkeit blieb viel zu wünschen übrig, und wir mussten für jeden Shop extra Zugangsdaten anlegen, den Mitarbeitern sicher zugänglich machen und und und – nicht der Weisheit letzter Schluss.
Endlich übersichtlich
Nun haben wir eine Plattform für alle Lieferanten, und jeder Mitarbeiter hat seine eigenen Zugangsdaten. Ich bin froh, dass wir in der Materialbeschaffung nun bequem alle Bedarfe in einer Oberfläche sammeln und schnell nachschauen können, wie es um Tagespreise und Verfügbarkeiten steht. Ich und mein Mitarbeiter sparen uns durch Zaikio Procurement eine Menge Telefonate – es ist für uns quasi auf der Einkaufsseite, was der Onlineshop auf der Verkaufsseite ist. Ich freue mich schon auf die nächsten neuen Lieferanten in Procurement!
Nicht zu unterschätzen ist aber auch, wieviel ordentlicher und übersichtlicher das alles nun abläuft. Ich kann jederzeit an einer Stelle sehen, welche Bedarfe wir haben und wie es um die Lieferbarkeit steht. So habe ich ein viel klareres Bild, bis wann welcher Auftrag gemacht werden kann. Alles an einer Stelle. Toll!
Insgesamt muss ich sagen, bin ich ein großer Fan der Zaikio-Idee – alles ist verknüpft, Informationen sind übersichtlich an einem Ort verfügbar. Ich bin gespannt, welche Tools da noch kommen werden.
An die Zukunft denken
Ich bin überzeugt davon, dass familiengeführte Druckereien abseits großer Städte nur mit einem klaren Bekenntnis zu Modernität und Automatisierung konkurrenzfähig bleiben können. Das ist jedenfalls meine Strategie, um den Betrieb solide und zukunftsfähig aufzustellen. Und bisher geht sie auf.