"Auch beim Thema Nachhaltigkeit Vorreiter sein"

GGP Media lässt Produkte „Cradle to Cradle“ zertifizieren

GGP Media in Pößneck hat für Produkte und Materialien die C2C-Zertifizierung erhalten.(Bild: GGP Media)

GGP Media (Pößneck/Thüringen), ein Tochterunternehmen der Bertelsmann Printing Group, hat „eine große Auswahl“ seines Produkt- und Materialportfolios „Cradle to Cradle Certified Bronce“ zertifiziert. Man habe, so GGP-Media-Geschöftsführer Sven Isecke, den Anspruch, in der industriellen Buchfertigung der Vorreiter zu sein – auch beim Thema Nachhaltigkeit.

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Anfang 2021 hat GGP Media die standort- und mitarbeiterbezogenen Emissionen „klimaneutral gestellt“. Die Cradle-to-Cradle Produktzertifizierung sei jetzt ein weiterer Schritt, um die Buchherstellung in Pößneck umweltfreundlicher zu gestalten, heißt es ein einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Bereits seit einigen Jahren engagiere sich GGP Media für eine nachhaltige Produktion. Seit 2004 wird der Großteil der Aufträge mit Papieren, welche nach der verantwortungsvollen Waldwirtschaft (FSC und PEFC) zertifiziert sind, gefertigt. Des Weiteren ist das Unternehmen nach verschiedenen Umweltzertifizierungen auditiert und hat sich im vergangenen Jahr mit der Unterzeichnung der Healthy Printing Charta zu einem umweltbewussten Handeln verpflichtet.

Gegen “Cradle to Grave”

In vielen Produktionsbereichen gelte derzeit noch das Prinzip „Cradle to Grave“, das heißt unzählige Produkte landeten auf Mülldeponien und würden nicht wiederverwertet. GGP Media möchte dieser Situation mit der Zertifizierung „Cradle to Cradle“ entgegenwirken. Bei C2C handelt es sich um einen ökoeffektiven Prozess. Das bedeutet, dass sich hergestellte Produkte nicht nur recyceln lassen, sondern sich vollständig in einen technischen oder biologischen Kreislauf einfügen. Jeder Rohstoff wird so wiederaufbereitet, es entsteht kein Abfall.

Um eine entsprechende Zertifizierung zu erhalten, mussten Nachweise zur Materialgesundheit der Inhaltsstoffe, zum Abfall- und Wassermanagement, zum Einsatz von erneuerbaren Energien und zur CO2 Emission sowie zum Thema soziale Verantwortung vorgelegt werden. Des Weiteren war eine Vielzahl an Lieferantengesprächen notwendig, um die Materialien nach den „Cradle to Cradle“-Kriterien für die Buchproduktion zertifizieren zu können. Die Rezepturen einzelner Materialien wurden entsprechend angepasst, um den Anforderungen zu entsprechen.

„Durch diese Schritte ist es uns gelungen, einen Großteil unseres Produkt- und Materialportfolios nach C2C zu zertifizieren. Jetzt können wir unseren Kunden eine umweltfreundliche Produktion anbieten und werden die kommenden Jahre gemeinsam mit unseren Lieferanten weiterhin daran arbeiten, den Materialkreislauf stetig zu optimieren.“, so Jessica Kramß, Umweltbeauftragte von GGP Media.

Für die kommenden Jahre sind weitere Maßnahmen geplant, um die Produktion am Standort in Pößneck nachhaltiger zu gestalten und die Umweltziele von Bertelsmann bis 2030 zu erreichen.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Na ja: Eine handfeste, ehrliche und nachvollziehbare »Blauer Engel«-Zertifizierung für Produktion auf Recyclingpapieren oder das »EU Eco Label« wären m. E. deutlich sinnvoller gewesen, da es transparente und bekannte ISO-Label sind. Cradle-to-Cradle / Healthy Printing hingegen stellt eher ein Buch mit sieben Siegeln dar, die Kriterien liegen alles andere als offen und die nicht geringen Zertifizierungsgebühren gehen in private Hand.
    Aber wenn natürlich die große Münchner Konzernschwester diesen C2C-Wunsch äußert, um ihren Lesern ein nachhaltiges Image zeigen zu wollen, haben Druckereien und Papierhersteller brav zu folgen…
    Wie schreibt schon Wikipedia zu C2C (frei zitiert): Nett, aber für die Reduktion des CO2-Fußabdruckes keine Auswirkungen.

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