Investition im internationalen Verpackungsmarkt

Klingele setzt Expansion in Westafrika fort

Die Klingele-Produktionshalle im Senegal steht bereits. 2022 soll hier die Verpackungsproduktion aufgenommen werden.

Die Klingele Paper & Packaging Group, einer der führenden unabhängigen Hersteller von Wellpappenrohpapieren und Verpackungen aus Wellpappe, setzt ihre Expansion in Westafrika mit einem neuen Verarbeitungswerk bei Dakar (Senegal) fort. Der Produktionsstart ist für Sommer 2022 geplant; in einem ersten Schritt sollen rund 45 Arbeitsplätze entstehen. Für dieses Engagement erhält Klingele finanzielle Unterstützung von der staatlichen Deutschen Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft (DEG). 

Anzeige

Bereits seit 2013 ist Klingele in Mauretanien mit inzwischen zwei Produktionsbetrieben präsent, die vorwiegend Verpackungen für Kunden aus der Fischwirtschaft und Industrie herstellen. Nun entsteht im Industriepark Diamniadio in Rufisque in der Nähe des neuen Hafens von Dakar ein neues Werk mit zwei Fertigungslinien: Dort sollen Wellpappenbögen der Klingele-Tochter Klingele Embalajes Canarias aus Teneriffa zu fertigen Verpackungen verarbeitet werden. Die Produktionshalle ist bereits fertiggestellt; in der ersten Jahreshälfte 2022 installiert Klingele in seinem neuen Verarbeitungswerk eine Case-Maker-Inline-Maschine mit vier Farben, eine Ward-Rotationsstanze mit drei Farben und fünf Kartonaufrichter der Marke Boix. Die Verpackungen sollen vor allem in der Landwirtschaft, außerdem in der Fisch- und sonstigen Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen. Das Werk geht mit einer Produktionskapazität von 4.000 Tonnen an den Start; Erweiterungen des Standorts sind jedoch bei wachsenden Volumina heute schon geplant. Perspektivisch will Klingele westafrikanische Märkte von Marokko bis Gabun abdecken.

Wachstum der senegalesischen Landwirtschaft steigert Nachfrage nach Verpackungen

Das Wirtschaftswachstum im Senegal betrug in den Jahren vor Corona durchschnittlich mehr als sechs Prozent. Die politische Stabilität, Rechtssicherheit und ein investitionsfreundliches Klima ziehen immer mehr ausländische Unternehmen an. Vor allem aber ist die Regierung bestrebt, die Abhängigkeit speziell von Lebensmittelexporten zu reduzieren. Ihre Förderung dieses Sektors schlägt sich in wachsenden Erträgen nieder, für die dann in der Konsequenz auch Verpackungen benötigt werden. Senegal ist zudem das Tor zur Region Westafrika mit einer Bevölkerung von rund 116 Millionen Menschen und bietet eine gute logistische Anbindung.

Finanzierung durch die DEG erhalten

Das Investitionsvolumen für das Vorhaben im Senegal liegt bei rund 7,5 Mio. Euro; fünf Millionen davon finanziert die DEG, die sich zu 100 Prozent in staatlichem Besitz befindet, über das „Afrika Connect Programm“. Voraussetzung für die Förderung ist ein verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, das auch auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen einzahlt. Eine wichtige Rolle spielt vor allem die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze mit Perspektive. Klingele wird in einer ersten Phase über 40 Mitarbeitende in seinem Werk beschäftigen; dazu zählen auch lokale Arbeitskräfte ohne formale Qualifikation, die sich auf dem Arbeitsmarkt besonders schwertun.

Erschließung westafrikanischer Märkte 

Mit dem Aufbau lokaler Produktionskapazitäten im Senegal will Klingele vor allem neue westafrikanische Märkte erschließen, darunter die Elfenbeinküste, Ghana, Kap Verde, Mali und Burkina Faso. Dafür ist Klingele in Dakar in einer Pole Position. Darüber hinaus bietet das neue Engagement Klingele die Möglichkeit, die Wellpappen-Anlage der Klingele-Tochter Klingele Embalajes Canarias auf Teneriffa, wo es kaum noch lokales Wachstumspotenzial gibt, optimal auszulasten.

Erklärtes Ziel von Klingele ist aber auch der Export des eigenen nachhaltigen Geschäftsmodells nach Afrika und die Schaffung lokaler Arbeitsplätze mit einer Perspektive: Außer dem Werkleiter Guillermo Boué aus Teneriffa werden in dem neuen Betrieb fast nur Einheimische tätig sein. Den Energiebedarf des Werks will Klingele zu fast 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, insbesondere der Solarenergie, decken.