Die Frankfurter Buchmesse 2020 soll stattfinden. Das hat der Aufsichtsrat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft gestern entschieden. Grundlage sei ein detailliertes Gesundheits- und Hygienekonzept. Vorgesehener Termin ist der 14. bis 18. Oktober 2020.
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Geplant ist demnach, die Frankfurter Buchmesse auf dem Messegelände, dezentral in der Stadt Frankfurt am Main und zeitgleich virtuell stattfinden zu lassen. Grundlage für die Durchführung der 72. Frankfurter Buchmesse auf dem Messegelände sei ein detailliertes Gesundheits- und Hygienekonzept, das die dann geltenden Schutzverordnungen des Landes Hessen umsetzen soll, so die Mitteilung der Frankfurter Buchmesse GmbH. Damit solle die Sicherheit der an der Messe teilnehmenden Besucher, Aussteller und Mitarbeiter gewährleistet werden. Das von der Frankfurter Buchmesse und der Messe Frankfurt gemeinsam erarbeitete Hygienekonzept habe das Ordnungsamt und das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt überzeugt.
Aktuelle Planung
Das Konzept sieht unter anderem vor, die kleinste Standfläche von bisher 4 auf 8 m² anzuheben. Aussteller, die 4 m² gebucht haben, erhalten ohne Mehrkosten weitere 4 m² dazu. Alle weiteren Standgrößen werden ebenso nach einem Staffelmodell kostenneutral aufgestockt. Darüber hinaus wird jedem Stand 1,5 Meter der davor liegenden Gangbreite als zusätzliche Kommunikationsfläche zugeschlagen. Die Gangbreite in den Hallen soll zwischen zwischen 6 und 8 Metern liegen. Die Zahl der zeitgleich auf dem Gelände zugelassenen Besucher richtet sich nach der im Oktober belegten Bruttofläche. Der Einlass soll kontaktlos nach Vorabregistrierung und Selbstauskunft über den Gesundheitszustand erfolgen. Die Registrierung und der Ticketkauf sind nach einer Vollregistrierung und Selbstauskunft nur online möglich. Zudem sollen die Großbühnen in diesem Jahr weitestgehend durch digitale oder entzerrte, physische Angebote ersetzt werden.
Buchmesse vor Ort und virtuell
Darüber hinaus soll ein digitales Rahmenprogramm die Veranstaltung vor Ort ergänzen. „Derzeit entwickeln wir eine Reihe von digitalen Formaten, die genau auf diese Kundenbedürfnisse eingehen und die Teilnahme von Unternehmen und Akteuren aus dem Publishing und angrenzenden Industrien weltweit an der Buchmesse 2020 ermöglicht,“ führt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, aus.
Um Bücherfans weltweit über die Neuerscheinungen des Bücherherbstes 2020 zu informieren, soll die Messe zudem eine Woche lang auch virtuell stattfinden. Geplant sei unter anderem ein Bookfest-Zentrum, von welchem aus die Buchmesse und ihre Medienpartner Neuerscheinungen und Autoren vorstellen und Diskussionen anstoßen wollen. Deutsche Publikumsverlage, wie die Verlagsgruppe Random House, die deutschen Bonnier Verlage, die Holtzbrinck Buchverlage sowie die Verlagsgruppe Bastei Lübbe, haben im Austausch mit der Frankfurter Buchmesse die Idee eines neuen Veranstaltungskonzepts im Rahmen der Buchmesse initiiert. Sie sind eng in die Konzeption, Kommunikation sowie später auch die Umsetzung dieser Idee involviert. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Initiativen aus der Buchbranche, die sich mit vielen Ideen zu digitalen und physischen Formaten einbringen will.
Die Frankfurter Buchmesse erwartet nach eigenen Angaben die Teilnahme von Ausstellern aus ganz Europa und, abhängig von den dann geltenden Reisebeschränkungen, dem internationalen Ausland. Details zur Programmplanung und zur diesjährigen Kampagne sollen Ende Juni bekannt gegeben werden.