Ricoh war bisher eher im Office- und Corporate-Umfeld bekannt und ist auch nicht überall unter eigenem Brand aufgetreten. Das soll sich jetzt ändern. Auch in größeren Formaten und höheren Produktivitätsklassen will das Unternehmen verstärkt punkten. In einem Interview mit Deutscher Drucker erläutert Jürgen Freier (Director Commercial Print Sales bei der Commercial Printing Group von Ricoh Europe), auf was sich Druckdienstleister einstellen können.
Anzeige
In dem DD-Interview beschreibt Jürgen Freier ausführlich die Wachstumspotenziale für sein Unternehmen. Neben den klassischen Akzidenzen hat man vor allem die Katalogproduktion sowie die Herstellung von Mailings und Zeitschriften im Visier. „Meine Aufgabe besteht darin, Ricoh auch verstärkt bei den Großdruckereien zu positionieren. Bislang waren eher kleinere Kunden im Entry-Bereich im Fokus. Das hat sich aber mit der Entwicklung unserer Inkjet-Maschinen deutlich geändert“, so Freier. Mit den Inkjet-Modellen Ricoh Pro VC70000 und VC60000 spricht Ricoh vor allem die Produzenten von Büchern, Broschüren und Direct Mails an.
„Schon heute steckt in viel mehr Equipment Ricoh drin, als sichtbar ist“, berichtet Freier. In der grafischen Industrie ist Ricoh bekanntermaßen mit seinem Partner Heidelberg unterwegs. Kaum jemand weiß aber, dass Ricoh auch Druckmaschinen für die Tapetenproduktion herstellt, die dann über den Marktführer von Tapetenproduktionsmaschinen (Olbrich in Bocholt) unter deren Brand vertrieben werden. Ricoh-Druckköpfe werden unter anderem auch von Agfa, Durst, Steinemann, EFI, Hymmen, Roland und Stratasys verbaut.
„Die Marktanteile, die wir in der grafischen Industrie haben, sind aufgrund unserer Toneraktivitäten erheblich. Aber unsere Kunden wachsen, und deshalb rücken zwangläufig unsere neuen Inkjetsysteme ins Blickfeld.“ Dass der Digitaldruck kräftig zulegen wird, davon ist der Verkaufsdirektor ohnehin überzeugt: „Der personalisierte Druck ist einer der effizientesten Wege, Marketinggelder sinnvoll einzusetzen.“