Bosch Druck Solutions will unter „Schutzschirm“ zum Insolvenzplan
von Gerd Bergmann,
Die Bosch Druck Solutions GmbH (Ergolding) hat beim Amtsgericht Landshut ein „Schutzschirmverfahren“ nach § 270b der Insolvenzordnung beantragt. Das Gericht hat diesem Antrag am 8. April 2020 stattgegeben. Gemeinsam mit dem Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Dr. Robert Schiebe von der Kanzlei Schiebe und Collegen sowie den Gläubigern soll in den nächsten Wochen ein Sanierungskonzept “weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden”. Ziel des Sanierungskonzepts sei die Umsetzung eines Insolvenzplans, heißt es in einer Pressemitteilung des Druckunternehmens.
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Als vorläufiger Sachwalter wurde RA Marc-André Kuhne aus Erding von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz eingesetzt. Die Gehälter der rund 130 Mitarbeiter werden bis Ende Mai aus dem Insolvenzgeld bestritten.
Das Schutzschirmverfahren ist eine besondere Verfahrensart des deutschen Insolvenzrechts. Es verbindet die vorläufige Eigenverwaltung mit dem Ziel der frühzeitigen Vorlage eines Insolvenzplans, um eine Sanierung von Unternehmen zu erleichtern. Das Schutzschirmverfahren wurde – wie auch die vorläufige Eigenverwaltung – zum 1. März 2012 durch das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) in die Insolvenzordnung aufgenommen.
„Mit dem Schutzschirm können wir durch die Coronakrise kommen und die Produktion langfristig an die veränderten Gegebenheiten anpassen. Trotz der Produktionsunterbrechungen bei unseren Automobilkunden sind vor allem im Digitaldruck unsere Auftragsbücher gut gefüllt“, wird Geschäftsführer Daniel Schieb zitiert. Ziel des Schutzschirm-Verfahrens ist – wie es heißt – der Erhalt des Unternehmens am Standort Ergolding. Anders als vor 18 Monaten im Insolvenzverfahren der ehemaligen Bosch Druck GmbH würden die jetzigen Gesellschafter das Unternehmen weiter unterstützen wollen.
Derzeitige Firma besteht erst seit Februar 2019
Nach einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung war erst Ende Januar 2019 die Sanierung des Vorgänger-Unternehmens Bosch Druck GmbH abgeschlossen worden. Dessen Geschäftsbetrieb wurde dann zum 1. Februar 2019 auf eine neue Gesellschaft übertragen. Erwerberin war die „web to bind GmbH“, aus der dann die „Bosch Druck Solutions GmbH“ wurde. Hinter dem Kauf standen das Druckereiunternehmen Dibuma mit Sitz im oberpfälzischen Nittenau, das Druck-, Binde- und Veredelungsleistungen für Geschäfts- und Großkunden anbietet, sowie deren Hauptgesellschafter.
Die Bosch Druck Solutions GmbH produziert nach eigener Darstellung mit rund 130 Mitarbeitern Druckerzeugnisse für die Automobilindustrie, für Verlage sowie Web-Portale. Dazu gehörten Bedienungsanleitungen, Broschüren oder Dialogmarketing-Produkte. Produziert wird sowohl im Offset- als auch im Digitaldruck. Zu Beginn des Jahres 2020 hatte Bosch Druck Solutions auch den Offsetdruckbereich der Straub Druck+Medien AG (Schramberg) übernommen.
Ergänzung: Am 26. Juni 2020 hat das Amtsgericht Landshut bekanntgegeben, dass am selben Tag im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Bosch Druck Solutions GmbH, Rechtsanwalt Dr. Schiebe von den Verfahrensbevollmächtigten Rechtsanwälte Schiebe & Collegen (Frankfurt) angezeigt hat, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt (§ 208 Abs. 1 InsO).
Wer soll sich denn mit einer solchen Firma zusammenschließen, die seit Jahr und Tag die Preise am Markt um 30% unterbietet?
Da kauft man sich doch die Probleme ins Haus. Keine Weiterführung und keine dubiosen übernahmen. Das Gefüge muss jetzt geschlossen werden. Für die engagierten Mitarbeiter tut es mir natürlich extrem leid.
Wenn solche Pleitefirmen weiterhin mit öffentlichen Geldern rechnen können, werden die gesunden Unternehmen in unserer Branche in absehbarer Zeit auch krank werden!
Wie kann es sein, das so eine Firma Anfang des Jahr eine gute angesehene Druckerei im Schwarzwald übernehmen kann und jetzt einen Schutzschirm braucht? Das verstehe wer will….Traurig für die Mitarbeiter im Schwarzwald!
Alle Kommentare berechtigt,
@Jürgen, doch… Bosch hat einfach eine stabile und gewinnbringende Druckerei im Schwarzwald in Rekordzeit vernichtet. Gierige neue Inhaber und 10% weniger wegen Corona und BMW. Mir tut es auch extrem leid für die Mitarbeiter, leider nur für die Mitarbeiter.
Wenn alleine 10% weniger Umsatz eine Firma in die Insolvenz treibt, dann nennt man das eine grundsätzliche Geschäftsunfähigkeit seitens der leitenden Gremien.
Hier darf es keine Ausreden mehr geben.
Es ist jetzt die Zeit gekommen, Überkapazitäten aus dem Markt zu nehmen statt von einem Schutzschirm in den nächsten zu wechseln.
Frei nach dem Motto: Eine Insolvenz geht noch, eine geht noch leicht….
Langsam sollten solche Firmen-Konstrukte einfach vom Markt genommen werden!
Hier sollte man sich mit einem Mitbewerber zusammenschließen, um zumindest einen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten
Wer soll sich denn mit einer solchen Firma zusammenschließen, die seit Jahr und Tag die Preise am Markt um 30% unterbietet?
Da kauft man sich doch die Probleme ins Haus. Keine Weiterführung und keine dubiosen übernahmen. Das Gefüge muss jetzt geschlossen werden. Für die engagierten Mitarbeiter tut es mir natürlich extrem leid.
Wenn solche Pleitefirmen weiterhin mit öffentlichen Geldern rechnen können, werden die gesunden Unternehmen in unserer Branche in absehbarer Zeit auch krank werden!
Wie kann es sein, das so eine Firma Anfang des Jahr eine gute angesehene Druckerei im Schwarzwald übernehmen kann und jetzt einen Schutzschirm braucht? Das verstehe wer will….Traurig für die Mitarbeiter im Schwarzwald!
Alle Kommentare berechtigt,
@Jürgen, doch… Bosch hat einfach eine stabile und gewinnbringende Druckerei im Schwarzwald in Rekordzeit vernichtet. Gierige neue Inhaber und 10% weniger wegen Corona und BMW. Mir tut es auch extrem leid für die Mitarbeiter, leider nur für die Mitarbeiter.
Wenn alleine 10% weniger Umsatz eine Firma in die Insolvenz treibt, dann nennt man das eine grundsätzliche Geschäftsunfähigkeit seitens der leitenden Gremien.
Hier darf es keine Ausreden mehr geben.