Druckhaus Wittich investiert in Ferag-Versandraumtechnik
Förderketten machen Weg frei für verbesserten Workflow
von Redaktion,
Die Linus Wittich Medien-Gruppe ist einer der größten Verleger von kommunalen Zeitungen in Deutschland. Sie betreibt auch drei Druckereien, deren größte die Druckhaus Wittich KG Föhren (Bundesland Rheinland-Pfalz) ist. Rund 200 kommunale Zeitungstitel verlassen allein hier jede Woche die Rotationsmaschinen und werden seit neuestem mit Ferag-Kreuzlegern zu handlichen Paketen gebündelt.
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90 Mitarbeiter produzieren in Föhren an fünf Wochentagen, montags bis donnerstags im Zwei-Schicht-Betrieb. Wittich hat mit der Investition auch seine Logistik erleichtert. Was in den 1960er-Jahren auf einer „Rotaprint 40“ begann, kommt inzwischen von Rollenoffsetmaschinen des Typs Manroland Cromoman. Die zehn einfach-breiten Achtertürme in Föhren sind in zwei Linien aufgestellt und können jeweils bis zu 80 Seiten A4 in einem Druckdurchgang auslegen. Insgesamt sind die Maschinen mit drei Falzausgängen ausgestattet, die auch weit überwiegend alle parallel genutzt werden.
Vor gut zwei Jahren entschied sich die Linus Wittich Medien-Gruppe dazu, alle Verlagsprodukte durch einen Dreiseitenbeschnitt optisch aufzuwerten und den kommunalen Zeitungen dadurch einen magazin-ähnlichen Charakter zu geben. Dafür wurden erstmals Schneidtrommeln von Ferag hinter zwei Falzausgängen installiert. Über Taktförderketten werden die Kreuzleger bedient. Mit einer Ferag-Verarbeitungslinie, besteht aus UTR und Multi-Stack-Kreuzleger, wurde im Sommer 2019 nun auch der dritte Falzausgang ausgestattet, wo hauptsächlich Endprodukte mit geringem Seitenumfang ausgelegt werden.
Denn sowohl die Seitenzahl wie auch die Auflage der Zeitungen können höchst unterschiedlich sein: Das beginnt bei 4 Seiten A3 bzw. 8 Seiten A4 und kann in der Spitze 160 Seiten A4 erreichen. Die Auflagen wiederum starten bei 200 bis 300 Exemplaren und erreichen im Einzelfall sogar über 100.000 Exemplare. Alle Zeitungen erhalten bereits in der Druckmaschine eine Rückenleimung.
Dieses breite Portfolio erfordert eine ausgeklügelte Logistik. Bei Umfängen über 80 Seiten A4 müssen die Zeitungslagen beispielsweise zu einem offline betriebenen Sammelhefter gefahren werden; gleiches gilt, wenn Beilagen auf einer separaten Produktionslinie eingesteckt werden.
Während die Zeitungslagen früher über ebenerdige Förderbänder geführt wurden, haben die Förderketten nun den Weg frei gemacht für eine Umgestaltung des Materialflusses und der Produktionsabläufe. Sie stellen auch einen wichtigen Schritt zu einer Automatisierung von bisher manuell erledigten Produktionsschritten dar. So werden die großen Umfänge und Auflagen in Föhren nach dem Kreuzleger nun direkt zu einem Lagenpalettierer weitergeleitet.
Laut Frank Trossen, Mitglied der Geschäftsleitung der Druckhaus Wittich KG, überzeugten die Kreuzleger vom Typ Multi-Stack, welche eher auf Akzidenz-Verarbeitung ausgelegte Wettbewerbsmaschinen ersetzt haben, “vom ersten Produktionstag an”.