Betrachtungsabstand und Skalierungsfaktor werden berücksichtigt
Ghent Workgroup veröffentlicht Spezifikation für Sign-&-Display-Markt
von Judith Grajewski,
Die Ghent Workgroup (GWG), eine internationale Gruppe von Interessensverbänden und Zulieferern aus der grafischen Industrie, hat eine Spezifikation für den Sign-&-Display-Markt veröffentlicht. Da die eingesetzten Technologien und Anwendungen in diesem Segment sehr unterschiedlich sind, schließt die neue Spezifikation ganz bewusst den Betrachtungsabstand und den Skalierungsfaktor mit ein. So sei es möglich, trotz der Unterschiede in den Drucktechnologien des Sign-&-Display-Marktes, mit nur einer Spezifikation zu arbeiten.
Wie David van Driessche, Executive Director der GWG und Chief Technology Officer bei Four Pees erklärt, arbeitet die Ghent Workgroup bereits seit mehreren Monaten an der neuen Spezifikation. Da diese einen breiten Markt abdecken müsse und daher für Preflight-Anbieter eine größere Herausforderung darstelle, wurde bereits vor sechs Monaten eine Beta-Version veröffentlicht. Nun sei man aber bereits für die offizielle Markteinführung.
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“Nach dem Release der Public Beta haben wir bereits mit der Implementierung der Sign-&-Display-Spezifikation bei einem ersten Kunden begonnen”, ergänzt Peter Kleinheider, CEO und CTO der Calibrate Workflow Consulting GmbH und Co-Vorsitzender des Subkomitees für Spezifikationen. “Die Unterstützung von Wide-Gamut-Farben und das Konzept des Skalierungsfaktors haben die Implementierung in diesem Webshop völlig unkompliziert gemacht.” Die neue Spezifikation der GWG werde die Bereitstellung von PDF-Dateien für Sign-&-Display-Anwendungen deutlich erleichtern und die dringend benötigte Standardisierung in das Marktsegment bringen.
Betrachtungsabstand und Skalierungsfaktor
Der Betrachtungsabstand ist der durchschnittliche Abstand zwischen dem fertigen Druckprodukt und dem Betrachter. Dies kann bis zu einem Meter für Banner oder bis zu 75 m beispielsweise für Autobahn-Plakate sein. Typischerweis gilt hier: je größer der Betrachtungsabstand, desto geringer darf die Bildauflösung sein.
Auch der Skalierungsfaktor ist wichtig im Großformatdruck. Da Dateien sehr groß werden können und typische Editoranwendungen häufig nicht damit umgehen können, erstellen viele Designer ihre PDF-Datei mit der Hälfte, einem Zehntel oder noch einem kleinen Bruchteil der endgültigen Druckgröße. Die Regeln der neuen Spezifikation der Ghent Workgroup müssen dies natürlich auch berücksichtigen.
Der andere Faktor, der diese neue Spezifikation laut GWG von früheren Spezifikationen der Gruppe unterscheidet, ist, dass sie zeigt, welche Farbräume in einer PDF-Datei verwendet werden können. Dies sei aufgrund der Vielzahl an Wide-Gamut-Drucksystemen im Markt wichtig. Mit der neuen Spezifikation sei erstmals die Verwendung von Farbräumen wie kalibriertes RGB oder L*a*b* für alle Elemente innerhalb eines PDF-Dokuments erlaubt.
Verfügbarkeit der neuen Spezifikation der Ghent Workgroup
Die aus diesen Faktoren abgeleiteten Spezifikationen und Anwendungseinstellungen sowie weitere Informationen sind auf der Website der Ghent Workgroup kostenlos verfügbar.