Copy-Druck reichert Druckprodukte mit interaktiven Inhalten an
“Die technisierte Drucksache”: Weniger Papier – mehr Wert
von Judith Grajewski,
Wenn Drucksachen in der Kommunikation der Zukunft eine Rolle spielen wollen, müssen sie technologisch aufgeladen sein, um mit der multimedialen Welt interagieren zu können, ist sich Jens Beckmann, Geschäftsführer von Copy-Druck (Hamburg) sicher. Unter der Marke „AR4more“ bietet das Unternehmen seinen Kunden daher die Möglichkeit, Print mit Hilfe von AR-Codes um interaktive Inhalte anzureichern und damit länger lebendig zu halten.
„Bestimmte Produkte werden künftig nicht mehr im gleichen Umfang gebraucht, da sich die Nutzergewohnheiten dramatisch ändern“, so der Hamburger Geschäftsführer der Copy-Druck GmbH, „Die Welt da draußen ist IT-orientiert.“ Also was tun, wenn immer häufiger ein Großteil des Gedruckten ungelesen bleibt und somit nur Kosten verursacht? Nach Beckmanns Einschätzung ist die Reduzierung auf wesentliche Inhalte sowie die Minimierung der Auflagen unumgänglich, nicht zuletzt weil betriebswirtschaftliche Ziele sie vorgeben. Doch was bedeutet das für Druckprodukte? „Wir glauben, dass die Drucksache der Zukunft in dieser multimedialen Welt dadurch zu etablieren ist, indem sie durch immer frische Inhalte länger lebt. Das heißt, ein gegebenes Bild kann Tag für Tag, Monat für Monat oder Stunde für Stunde andere Inhalte wiedergeben, vielleicht sogar differenziert nach Region bis hin zum Einzelkunden mit Trackingmöglickeiten. Es geht um die Erfindung der technisierten Drucksache.“
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Augmented Reality hält Print länger lebendig
Aber wie lässt sich eine Drucksache “technisieren”? Wie kann bei teils sinkendem Volumen ein neuer Mehrwert für die Kunden geschaffen werden? Wie erschließen Unternehmen neue Geschäftsfelder, wenn Absatzfelder durch neue Trends erodieren? Waren es um die Jahrtausendwende noch CDs, die Copy-Druck für seine Kunden als Add-on zum Druckprodukt produzierte, ist das Mittel der Wahl heute Augmented Reality (AR), also die Anreicherung der gedruckten Information mit audiovisuellen Inhalten aus Datenbanken, die sich über mobile Endgeräte aufrufen lassen. „Nehmen wir die Schulungsunterlagen, die wir für diverse Partner produzieren, als Beispiel. Statt umfangreiche Bilderstrecken einzubauen, was im Vierfarbdruck erhebliche Kosten verursacht, benötigen wir nur einen Bruchteil von Abbildungen. Hinter diesen Abbildungen liegt ein Code, der den Lernenden beispielsweise zu einem Video führt. So reduziert sich die Seitenzahl drastisch“, sagt Michael Winterseel, Projektleiter bei Copy-Druck. Und ganz nebenbei bleibe die Drucksache länger am Leben, da die digitalen Inhalte – und hier ist Video nur eine von mehreren Optionen – bei Bedarf problemlos geändert werden können.
Ohne IT-Know-how geht’s nicht
Für die technische Umsetzung der mit AR angereicherten Druckprodukte setzt Copy-Druck bereits seit April 2018 auf die AR App von Canon, die das Hamburger Unternehmen gemeinsam mit dem Herteller seitdem fortlaufend weiterentwickelt, um neue, zusätzliche Features anbieten zu können. Darüber hinaus braucht es ein umfangreiches Know-how in Sachen Datenbanken und CMS-Systeme sowie insgesamt eine durchdachte IT-Infrastruktur. Unter der Marke “AR4more” bündelt Copy-Druck seit kurzem seine Dienstleistungen rund um AR-angereicherte Druckprodukte. Über die gleichnamige Website können Interessierte zudem einen Einblick in die Möglichkeiten “Technisierung” der Druckprodukte nehmen.
Wie die Digitalisierung die Prozesse bei Copy-Druck verändert (hat) und wie das Unternehmen daraus Chancen für neue Dienstleistungen entwickelt, lesen Sie im Beitrag “Weniger Papier – mehr Wert” in der aktuellen Ausgabe von Deutscher Drucker. In DD19/2019 erfahren Sie zudem, warum sich gerade Schulungsunterlagen für die Anreicherung mit AR-Inhalten eignen, was bei der Umsetzung alles beachtet werden muss und weswegen alle Druckereien aufgefordert sind, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.