Johnen Druck produziert mit einer gebrauchten Bogenoffsetmaschine von Aribas
Aribas Printing Machinery ersetzt eine vorhandene Druckmaschine durch eine Heidelberg Speedmaster XL
von Redaktion,
Wenn es um den Kauf einer gebrauchten Druckmaschine geht, dann führt kein Weg vorbei am Kölner Gebrauchtmaschinenhändler Aribas Printing Machinery. Das europaweit marktführende Unternehmen handelt weltweit mit hoch- und neuwertigen Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen der bekanntesten Hersteller. Johnen Druck in Bernkastel-Kues ist eine derjenigen Druckereien, die deutlich auf Wachstum programmiert ist. Deshalb wird laufend in neue Technologien investiert. Jetzt hat das Unternehmen an der Mosel eine gebrauchte Bogenoffsetmaschine von Aribas Printing Machinery in Betrieb genommen. „print.de“ hat Johnen Druck besucht, die Geschäftsführung nach ihrer Strategie befragt und sich nach den Gründen für diese Investition erkundigt. In einem Video sehen Sie die Demontage einer Gebrauchtmaschine und die Montage sowie die Inbetriebnahme einer Heidelberg Speedmaster XL 106-8-P.
Im Mai 2019 hat das Unternehmen an der Mosel eine gebrauchte Bogenoffsetmaschine 2014 Heidelberg Speedmaster XL 106-8-P vom Kölner Gebrauchtmaschinenhändler Aribas Printing Machinery gekauft und eine Gebrauchtmaschine (Bj. 2007) in Zahlung gegeben. Der gesamte Demontage- und Remontage-Verlauf bis hin zur Inbetriebnahme wird im nachfolgenden Video dokumentiert.
Zeitraffer-Dokumentation: Demontage, Montage und Inbetriebnahme einer Heidelberg Speedmaster XL 106-8-P durch Aribas Printing Machinery.
Automatisierung ist entscheidend
Johnen Druck ist eine der größten Akzidenzdruckereien in Südwestdeutschland. Dabei geht das Portfolio weit über das einer klassischen Druckerei hinaus: Unter „Johnen Service+“ werden unterschiedliche Marketing-Services angeboten. Dahinter stecken die Leistungen eines Lettershops, inklusive eines Lagerlogistikzentrums mit rund 5.000 Palettenstellplätzen sowie die umfangreiche Konfektionierung und eine ausgeklügelte Versandlogistik. Unter „Johnen System+“ werden alle Angebote in den Bereichen Kunden-Webshop, Produktions-Service-System (PPS) und Database-Publishing zusammengefasst.
Und die Entwicklung geht weiter
„Den Weg, den wir eingeschlagen haben, ist: Wachstum, Wachstum, Wachstum. In den vergangenen Jahren sind wir in mehreren Geschäftsfeldern in die Tiefe gegangen,” berichtet der Geschäftsführer Richard Johnen.
Der Strategieansatz von Johnen Druck ist klar: Nur durch eine extreme Automatisierung wird-man in Zukunft zu den notwendigen Kosten produzieren können, um im Druckgeschäft weiterhin erfolgreich zu bleiben. Dies geht einher mit der Verknüpfung von Onlinedruck und individuellem Kundenservice. Mit diesem Konzept kann Johnen Druck auch verstärkt bei Großunternehmen, darunter auch DAX-Unternehmen, punkten. Johnens Wachstum rührt vor allem daher, dass der Druckdienstleister größeren Industrie- und Handelsunternehmen vollautomatisiert und damit günstig Printproduktionen anbieten kann. Dabei geht die Druckerei auch auf die ganz spezifischen Kundengegebenheiten ein. Mit seiner Konfektionierung und Lagerhaltung lassen sich für die Kunden interessante Gesamtangebote schnüren. „Eigentlich sind wir ein Medienhaus, das auch drucken kann,“ bringt es Richard Johnens Sohn David auf den Punkt.
Investitionen kosten Geld
Die Investitionen in eine hochautomatisierte Printproduktion inklusive einer bestmöglichen Vernetzung mit den Kunden kosten eine Menge Geld. Gerade im Softwarebereich sind erhebliche Anstrengungen notwendig. David Johnen: „Wir haben in ein eigenes Produktionstool investiert, damit in der Produktion ein Vollautomatismus möglich ist.”
Wegen dieser Zukunftsinvestitionen muss man sich genau überlegen, wofür man sein Geld ausgibt. Deshalb war es für Johnen Druck eine Option, in eine gebrauchte Heidelberg-Maschine zu investieren. Zumal man mit der Vorgängermaschine eines Heidelberg-Wettbewerbers eine Menge Schwierigkeiten hatte. „Wir hatten immer wieder enorme Produktionsausfälle. Es kam sogar zu großen Schäden über mehrere 100.000 Euro, die zum Glück von der Versicherung abgedeckt wurden. Als ein Gutachter 2018 feststellte, dass man die weiteren Probleme zu vertretbaren Kosten nicht beheben könnte, haben wir uns auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt umgesehen. Schließlich muss unser Wachstum auch drucktechnisch begleitet werden. Und dazu brauchen wir einen zuverlässigen Maschinenpark. Mit den vorhandenen Maschinen waren wir an die Grenzen der Auslastung gestoßen“, berichtet Richard Johnen. Das Unternehmen wollte die „kostenintensive Maschine loswerden“ und suchte nach einer Ersatzmaschine. Das passende Angebot kam vom Gebrauchtmaschinenspezialisten Aribas Printing Machinery in Köln.
V. l.: Ralph Schmitz (Vertriebsleiter & Gesellschafter Aribas Printing Machinery), Richard Johnen (Geschäftsführer Johnen Druck) und Onur Aribas (Geschäftsführer & Gesellschafter Aribas Printing Machinery) freuen sich über ein erfolgreiches Geschäft.
Der erste Kontakt mit Aribas
Der Kontakt zwischen Aribas und Johnen Druck kam bereits 2016 zustande. Die Druckerei investierte damals in zwei neue Heidelberg XL-Druckmaschinen, eine 8-Farben und eine 5-Farben plus Lack. Die vorherigen bei Johnen laufenden Maschinen hat Aribas übernommen und exportiert.
Man blieb in Kontakt und Aribas wusste, welche Ersatzmaschine Johnen für seine kostenintensive Maschine suchte. Aribas-Chef Onur Aribas erzählt: „Durch die Insolvenz der Druckerei Kessler in Bobingen wurde eine Heidelberg Achtfarben XL frei. Wir wussten sofort, dass diese Maschine für Johnen Druck passen würde.” Das System verfügt über den simultanen Plattenwechsel Autoplate XL und-hat die Inline-Farbmessung Inpress Control. Johnen Druck wollte die Maschine übernehmen und die Vorgängermaschine verkaufen. Dabei ist es wichtig, dass hier mit offenen Karten gespielt wurde. Aribas wurde sehr detailliert und schriftlich über den technischen Stand informiert. Der Rest ist Routine: Aribas beriet seinen Kunden bei der Finanzierung. „Wir verstehen uns auch als kaufmännische Berater”, betont Onur Aribas. Diskutiert wurde noch, welche Monteure die neue Maschine installieren sollten. „Wir können solche Geschäfte mit unseren eigenen Monteuren sehr gut machen, das wäre dann auch etwas günstiger. Aber bei Maschinen, die fast neuwertig sind, empfehlen wir den Kunden gern, diese durch Monteure des Herstellers aufstellen zu lassen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn die Maschinen nachher auch vom Hersteller gewartet werden.” Johnen Druck ging auf Aribas’ Vorschlag ein.
Nachdem die Verträge unterzeichnet waren, wurde die Maschine im April 2019 installiert. „Aribas war für den Abbau, die Grundreinigung und die Anlieferung in Bernkastel-Kues zuständig. Unser Team hat die Maschine angeliefert und auf den Platz gestellt.” Danach hat Heidelberg die Maschine geprüft und noch Teile wie die Walzen ausgetauscht und installiert. Nach der Inbetriebnahme und einigen Tagen Produktionsbegleitung wurde die Maschine dann mit Servicevertrag dem Kunden übergeben. „Dieses Szenario, wo alle am selben Strang ziehen, haben wir bei Maschinen, die nur fünf Jahre alt oder jünger sind, häufiger,” erläutert Onur Aribas.
Johnen Druck ist mit der Performance der „neuen” Gebrauchten hochzufrieden. „Mit der Maschine lässt sich hervorragend arbeiten. Der Druckprozess läuft sehr ruhig. Auch die Drucker sind sehr zufrieden. Mit den nun drei vorhandenen Heidelberg XL-Druckmaschinen sind wir äußerst flexibel auf einem sehr hohen technischen Niveau,” berichtet Richard Johnen. Wie geplant, bringt auch der Umstand, dass die von Aribas gelieferte Maschine aus derselben Generation stammt wie die beiden anderen Heidelberg-Maschinen, einige Vorteile mit sich.
Und die abgebaute Maschine?
Die abgebaute Maschine wurde nach China verkauft. Onur Aribas zufolge, wird die Maschine dort umgebaut: „Ein Wendedruckwerk wird herausgenommen, dann wird aus einer Achtfarben- eine Sechsfarbenmaschine. Schließlich wird die Maschine noch mit einem anderen Drucksystem kombiniert. Außerdem kommt noch ein Lackwerk dazu. In dieser Konfiguration wird die Maschine dann im Verpackungsbereich eingesetzt.” Unterm Strich: Eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Video: Hier geht’s zum Zeitraffer-Video zur Demontage einer Gebrauchtmaschine und zur Montage und Inbetriebnahme einer Heidelberg Speedmaster XL 106-8-P durch Aribas Printing Machinery.