Beil Group liefert neue Komponenten und Sensorik für die Fördertechnik
Engelhardt Druck baut Plattenstraße für schnelleren Durchsatz um
von Redaktion print.de,
Wie in vielen Bereichen der Druckindustrie nimmt auch bei den Etiketten die durchschnittliche Auflagenhöhe ab, die Anzahl der Versionen dagegen zu. Zusätzlich werden die Druckmaschinen immer schneller. Die Folge: der Druckplattenbedarf in den Druckereien steigt. Engelhardt Druck ist mit seinen drei Standorten der größte Nass-Etiketten-Drucker Deutschlands und hat durch die Beil-Registersysteme GmbH (Abensberg) seine Plattenproduktion an die aktuellen Erfordernisse anpassen lassen.
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Die zur Heiner Brinkhege Beteiligungsgesellschaft (HBB) in Georgsmarienhütte gehörende Firma Engelhardt Druck beschäftigt an zwei Standorten im bayerischen Nördlingen 390 Mitarbeiter. Weitere 180 Mitarbeiter hat der Schwesterbetrieb Walcher & Rees in Heidenheim a.d. Brenz. Beide Firmen produzieren – vor allem für den Getränke- und Lebensmittelmarkt – Etiketten aus Papier und Folie im Bogen- und Rollenoffsetverfahren.
Der stetig wachsende Druckplattenbedarf konnte mit dem bisherigen, manuellen Workflow bei der Platten-Herstellung nach der Belichtung laut Engelhardt Druck „kaum noch bewältigt werden“. Dazu kam, dass immer wieder aufgrund verkratzter Platten die Produktion unterbrochen wurde. Daraufhin wurden zusammen mit Beil-Registersysteme die Plattenbereitstellung in Heidenheim und Nördlingen neu konzipiert und an beiden Standorten vollautomatische Fertigungslinien installiert.
Beil Registersysteme bietet seit über 35 Jahren Systeme zur Bearbeitung und zum Handling von Druckplatten für die Druckindustrie an. Die Kernkompetenzen des Unternehmens aus dem niederbayerischen Abensberg umfassen die gesamte Palette an Druckplatten-Stanzen, -Biegern, -Stanz-Biegern und -Schneidern bis zur vollautomatischen und vernetzten Druckplattenbearbeitungsstraße.
Vorhandene Aggregate nutzen
Engelhardt Druck hatte neben einem sicheren, beschädigungsfreien Plattenhandling auch das Sortieren anhand von Barcodes und eine spätere Erweiterungsmöglichkeit im Anforderungskatalog. Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit mit Beil war, wie es heißt, der Wunsch, kein komplett neues System installieren zu wollen, sondern einen „intelligenten Ausbau der vorhandenen Technik“ zu realisieren.
Beim Projekt mit Engelhardt bestand der Vorschlag seitens Beil darin, die bestehende Fördertechnik mit neuer Sensorik auszustatten und mit einer Siemens-SPS-Steuerung neu zu programmieren. Beil lieferte dazu eine Biegemaschine für Heidelberg-XL-Platten, einen Drehtisch und zwei einseitige Aufsteller mit zugehörigen Plattentransportwagen. Die einzelnen Druckaufträge sind nun durch einen Versatz im Plattentransportwagen zu unterscheiden. Außerdem verfügt die automatische Fertigungslinie jetzt über Barcode-Leser und eine Sortierungssoftware für Heidelberg-XL- bzw. Manroland-Platten. Über einen VPN-Zugang ist eine Fernwartung des Systems möglich.
Aktuell war dies – aus räumlichen Gründen – bei Engelhardt die maximal mögliche Lösung. Von Beil installierte Komponenten sind so gestaltet, dass eine spätere Umrüstung bzw. Erweiterung oder Aufstellung an einem anderen Ort ohne großen Aufwand möglich ist – etwa durch den Umbau der Aufsteller zu beidseitigen Abstaplern.
Morgens eingebracht, abends in Betrieb
Engelhardt Druck hat die finale Lösung seit 2018 in Betrieb. Die Anlage wurde morgens eingebracht und abends konnten bereits die ersten Druckplatten produziert werden. Nach ca. drei Monaten war der Druckplattenbereitstellungsprozess soweit gefestigt und automatisiert, dass zwei Mitarbeiter für andere Tätigkeiten eingesetzt werden konnten. Vor allem durch die Reduzierung bei der Plattenkontrolle hinsichtlich Kratzer und durch das entfallene Vorsortieren der Druckplatten ist laut Engelhardt Druck „ein klarer wirtschaftlicher Nutzen festzustellen“.