Konjunktur im April: Geschäftsklima bleibt angespannt
von Judith Grajewski,
Der im März verzeichnete leichte Aufschwung des Geschäftsklimas in der deutschen Druck- und Medienbranche hat sich im April nicht verstetigt. Der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex ist um 2,2 Prozent von 101,0 auf 98,7 Zähler gesunken. Auch blieb er mit -1,9 Prozent unter dem Stand des Vorjahresmonats. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturtelegramm des BVDM hervor.
Die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage negativer als im Vormonat und zeigten sich hinsichtlich der zukünftigen Geschäftslage skeptischer. Die Werte der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.
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Auftragsbestand dämpft die Einschätzung der Geschäftslage
Die April-Umfragewerte bestätigten zwar die verbesserte Produktionstätigkeit und Nachfrageentwicklung des Vormonats. Auch die Verkaufspreisentwicklung wurde für den März positiv beurteilt. Jedoch wurde die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage zugleich von dem weiterhin unbefriedigenden Auftragsbestand gedämpft. Daher sank der saisonbereinigte Geschäftslageindex gegenüber dem Vormonatswert um 1,8 Prozent auf 99,0 Zähler. Zudem entwickelte er sich gegenüber seinen Vorjahreswerten zum fünften Mal in Folge negativ. Gleichwohl habe die Dynamik des Abschwungs mit derzeitigen -2,3 Prozent nachgelassen.
Druck- und Medienunternehmen blicken skeptischer auf die nächsten sechs Monate
Zusätzlich zu der unbefriedigenden Beurteilung der aktuellen Geschäftslage trübten sich im April auch die Erwartungen der befragten Druck- und Medienunternehmen in Bezug auf ihre Geschäftslage in sechs Monaten ein. Der entsprechende saisonbereinigte Index sank gegenüber dem Vormonatsstand um 2,7 Prozent von 101,2 auf 98,4 Zähler. Das Niveau des Vorjahresmonats lag 1,5 Prozent höher. Die Unternehmen erwarten in den kommenden Monaten eine abnehmende Produktionstätigkeit. Außerdem gehen sie von einem verschärften Wettbewerbsdruck aus, der sich in der erwarteten negativen Entwicklung ihrer Verkaufspreise zeigt.