Insider-Kolumne von Beatrice Klose aus Deutscher Drucker 8/2019
Die Personalbeschaffung in der grafischen Industrie fördern
von Redaktion,
Das Rekrutieren von Personal und die Sicherstellung des Qualifikationsbedarfs gehören zu den größten Herausforderungen, denen sich der europäische Grafiksektor stellen muss. Europaweit steigt das Durchschnittsalter der Belegschaft; in vielen Ländern ignorieren junge Menschen Arbeitsplätze in der grafischen Industrie, wobei potenzielle Bewerber oft falsche Vorstellungen von dieser Branche haben.
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Untersuchungen des Bundesverbands Druck und Medien (BVDM) belegen, dass in Deutschland Ausbildungsplätze im Bereich Druck oft wegen ungeeigneter Bewerbungen unbesetzt bleiben. Da-durch fehlen qualifizierte Arbeitskräfte. Die gleiche Untersuchung zeigt, dass 61% der Unternehmen offene Stellen nur schwer besetzen können. Studierende in Deutschland zieht es meist in Branchen wie die Automobilindustrie oder sie streben eine akademische Karriere an.
Mehr Initiativen zur Personalbeschaffung und für das Image des Grafiksektors sind dringend erforderlich, um das Kompetenzdefizit zu beheben. Die deutschen Druck- und Medienverbände unterstützen seit 2017 eine Rekrutierungskampagne, die Firmen bei der Behebung des Fachkräftemangels helfen soll: „Gestochen scharf – Perfekt veredelt“. Die Kampagne unterstützt Druckunternehmen in ihren Marketingmaßnahmen mit der Bereitstellung ansprechender visueller Medien für Kommunikationsmaterialien, einer Website und einem Leitfaden zum Anwerben junger Menschen sowie durch andere gezielte Maßnahmen. Ziel dieser Kampagne ist es, Firmen gleichermaßen bei der Rekrutierung zu unterstützen und ein positives Image der grafischen Branche aufzubauen.
„Mehr Initiativen für das Image des Grafiksektors sind dringend erforderlich … “
Auf europäischer Ebene wurden von einem von der EU geförderten, von Arbeitgebern finanzierten Projekt für ähnliche Zwecke fast 800000 Euro vergeben, um den Qualifikations- und Einstellungsbedarf in der papierbasierten Wertschöpfungskette (Zellstoff- und Papierherstellung und Papierdruck) zu decken. Das „SPPRING“-Projekt („Skills for the Paper and Printing Industries’ Next Generations“) untersucht und analysiert Kompetenzen sowie den Bildungs- und Ausbildungsbedarf. Dadurch wird eine breite Palette an praktischen Mitteln zur Verfügung gestellt, die von der grafischen Industrie im Rekrutierungsprozess genutzt werden kann. Methoden und Werkzeuge für die Interaktion mit Schulen, Berufsberatern und Eltern … sowie natürlich potenzielle Bewerber werden einbezogen.
Konsortium-Partner aus Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, Slowenien und den Niederlanden arbeiten im Rahmen dieses Projekts mit Experten aus verschiedenen anderen Ländern und aus internationalen Druck- und Papierverbänden zusammen. Wenn Sie sich als Interessenvertreter anmelden, haben auch Sie die Möglichkeit, das „SPPRING“-Projekt zu unterstützen oder dazu beizutragen: https://it.surveymonkey.com/r/SPPRING. Oder Sie teilen Ihre Erfahrungen in einem der Projektworkshops, die am 6. Juni 2019 in Graz (Österreich) stattfinden.
Beatrice Klose ist seit 2003 Generalsekretärin von Intergraf, dem internationalen Dachverband der Druckindustrie mit Sitz in Brüssel. Intergraf vertritt 21 nationale Druckverbände aus 20 Ländern.
Wer sein Salär in einer Verbandsorganisation verdient, kann gut reden. Das Wort “Grafiksektor” wird in der deutschen Druckindustrie überhaupt nicht verwendet. Die gesamte Druckindustrie steckt in der schwersten Krise ihrer Zeit. Nur wenige Betriebe schreiben schwarze Zahlen. Dass die EU 800.000 Euro für ein Projekt vergibt, um den Qualifikations- und Einstellungsbedarf in der papierbasierten Wertschöpfungskette (Zellstoff- und Papierherstellung und Papierdruck) zu decken, fördert eher berechtigt den EU Verdruß, statt die Situation zu verbessern. Die Jugend hält leider doch zurecht, die Druckindustrie für uncool.
Wenn man sich das Team der Intergraf und deren Vita im Netz anschaut, kann man unschwer erkennen, dass keine jemals in der Druckindustrie gearbeitet hat. Alles nur Gerede…
Die Tatsache, dass der Deutsche Drucker solchen Organisationen überhaupt Raum gibt, macht mich nur fassungslos.
Wo sind denn die ganzen offenen Stellen?
Ich sehe immer nur Stellen als Helfer zum Mindestlohn oder als Facharbeiter knapp darüber.
Wenn die Herren in der Geschäftsführung nicht mit der Zeit gehen, finden Sie auch keine Leute mehr, die sich das zu den Bedingungen antun wollen.
Wer sein Salär in einer Verbandsorganisation verdient, kann gut reden. Das Wort “Grafiksektor” wird in der deutschen Druckindustrie überhaupt nicht verwendet. Die gesamte Druckindustrie steckt in der schwersten Krise ihrer Zeit. Nur wenige Betriebe schreiben schwarze Zahlen. Dass die EU 800.000 Euro für ein Projekt vergibt, um den Qualifikations- und Einstellungsbedarf in der papierbasierten Wertschöpfungskette (Zellstoff- und Papierherstellung und Papierdruck) zu decken, fördert eher berechtigt den EU Verdruß, statt die Situation zu verbessern. Die Jugend hält leider doch zurecht, die Druckindustrie für uncool.
Wenn man sich das Team der Intergraf und deren Vita im Netz anschaut, kann man unschwer erkennen, dass keine jemals in der Druckindustrie gearbeitet hat. Alles nur Gerede…
Die Tatsache, dass der Deutsche Drucker solchen Organisationen überhaupt Raum gibt, macht mich nur fassungslos.