Printplus Druck mit neuer, KI-gestützter Kalkulation
von Michael Schüle,
Die Printplus AG hat ihr Management Informationssystem Printplus Druck überarbeitet und um eine neue Kalkulation ergänzt. Diese folgt nicht länger einem festen Kalkulationsweg zur reinen Kostenermittlung – sondern ist flexibel und erlaubt (von Künstlicher Intelligenz unterstützt) die Definition einer Fertigung in verschiedensten Ausprägungen über eine neue grafische Oberfläche. Hierbei wird getrennt nach Produkt, Druckbogenaufteilung und Produktion. Der Anwender profitiert auch von einem Vorschlagwesen.
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Kalkulation auf komplett neuem Fundament umgesetzt
In der aktuellen Version wurden im bestehenden System ergänzende Funktionen für die optimierte und vereinfachte Kalkulation von Large Format Printing (LFP) und die Zusammenstellung von Sammelformen umgesetzt. Diese Erweiterungen basieren auf der aktuellen Technologie. Warum eine neue Kalkulation? Früher diente diese lediglich der Kostenermittlung und als Grundlage für die Nachkalkulation. Heute ist sie laut Printplus die Basis für moderne standardisierte Prozessabläufe, die automatisiert abgewickelt werden – und dies auch für immer komplexere Aufträge. Produktionspläne würden von Printplus Druck mit den Kalkulationsdaten kostenoptimiert berechnet, Materialbestellungen ausgelöst und die Arbeitsanweisungen für die Auftragstasche und die Maschinensteuerung aufbereitet. Die Erstellung von Kalkulationen werde erleichtert, wiederkehrende Eingaben würden erkannt und vorgeschlagen. Anpassungen am Produkt sollen keinen automatischen Neuaufbau mehr auslösen. Das selbstlernende System reduziere zudem den Aufwand für die Stammdatenpflege.
Management Informationssystem 4.0?
Für die Anlage der Kalkulation wird der Anwender von der grafischen Oberfläche unterstützt, sie soll einen schnellen visuellen Überblick über die Kalkulation gewähren. Die Gliederung in Produktbeschreibung, Aufteilung in Falz-Druckbogen und die Produktion soll Transparenz schaffen und neue Aufgabenverteilungen ermöglichen. Die Produktbeschreibung kann laut Printplus ohne Kalkulationskenntnisse erfasst werden, während der Produktionsablauf von Spezialisten festgelegt oder der vom System vorgeschlagene Ablauf übernommen werden kann. Das System optimiere die Vorschläge laufend auf Basis der »Spezialisten-Kalkulationen« – ohne zusätzliche manuelle Eingaben von Prozessketten oder anderen Stammdaten. Einen zusätzlichen Nutzen erhalte der Anwender durch die Trennung in die Produktdefinition und Produktion bei Auftragsänderungen. Die Produktbeschreibung für den Kunden wird mit den geänderten Parametern neu aufgebaut und der bestehende Produktionsprozess vom System geprüft. Sind Entscheidungen notwendig, wird der Anwender in der grafischen Ansicht auf diese hingewiesen. Ohne die Bereinigung könne die Kalkulationen für Angebote oder die Produktion nicht verwendet werden.
Flexiblere Strukturen
Bei der Aufteilung in Falz-Druckbogen stehen dem Anwender bei Bedarf flexiblere Strukturen zur Verfügung. Die Signaturen können laut Printplus beliebig den einzelnen Falz- und Druckbogen zugewiesen werden. Vom Assistenten unterstützt würden nicht nur klassische Aufteilungen, sondern auch Doppelnutzenproduktionen oder »Kommen und Gehen« für die Buchproduktion. Für die Buchhersteller seien zusätzlich spezielle Funktionen für die Decken-, Rückenkalkulation und die Formateingabe umgesetzt. Ändert sich das Buchblockformat, werde die Korrektur an einer Stelle erfasst und sämtliche abhängigen Produktteile würden automatisch neu berechnet.
Bei Display-Produzenten soll der Anwender besonders von der grafischen Druckbogenansicht profitieren. Displays bestehen häufig aus verschiedenen Bauteilen, die auf unterschiedlichen Druckbogen produziert und in unterschiedlichen Teilschritten weiterverarbeitet werden. In der flexiblen Struktur bildet der Anwender die Produktionsstruktur ab und erhält automatisiert eine korrekte Arbeitsanweisung und Materialberechnung unter Berücksichtigung der Zuschüsse für jede Produktionsstufe.
Produktionsprozesse in der Kalkulation definieren
Einige Kunden setzen in der Produktion verschiedene Druckverfahren oder sehr viele Sonderfarben ein. Bei vielen dieser Spezialprodukte muss eine bestimmte Produktionsreihenfolge eingehalten werden. So muss die Grundierung beispielsweise im ersten Schritt im Siebdruck ausgeführt werden, anschließend werden die Offsetfarben aufgebracht und zum Schluss nochmals ein Lack im Siebdruck. In vielen Unternehmen würden solche Abläufe nur textlich auf den Arbeitsanweisungen festgehalten, so Printplus. Dies wiederum verhindere eine automatisierte Produktionsplanung der Aufträge. Mit der neuen Kalkulation von Printplus Druck sollen Anwender auch solche Produktionsprozesse direkt und einmalig in der Kalkulation definieren und die Aufträge standardisiert und automatisiert abwickeln können.
Erweitertes Medienangebot abgedeckt
Die Kalkulation von Vorstufenleistungen wird in vielen Betrieben über Preislisten oder außerhalb der ERP-Lösung berechnet. In Printplus Druck definiert der Nutzer seine Prozessbausteine angepasst an seine Anforderungen. Mit diesen Bausteinen bildet er die klassische Datenübernahme oder Datenaufbereitung ab Datenbank für die Produktion von Druckprodukten ab. Wird zusätzlich zum Druckprodukt auch die Ausgabe auf andere Medien angeboten, können die Bausteine entsprechend angepasst werden – so Printplus. Mit dem offenen System sollen sich auch Leistungskataloge und Kalkulationsabläufe für die Programmierung von Webseiten, Apps oder Response-Seiten für Mailings abbilden lassen.
Bestehende Kunden erhalten die neue Kalkulation in Printplus Druck im Rahmen der Software-Wartung ohne zusätzliche Lizenzgebühren.