Schweizer Betrieb erster Primefire-Betatester im Bereich Pharmaverpackung

Heidelberg: Primefire 106 für Pharmaverpacker Rondo

Im Bereich Pharmaverpackung führt die Rondo AG weltweit den ersten Betatest mit der Primefire 106 von Heidelberg durch. Joachim Hoeltz (links), CEO Rondo AG und Giovanni De Luca (rechts), Director Operations Schweiz Rondo AG, vervollständigen damit ihre Supply-on-Demand-Lösung. Beraten und unterstützt werden sie dabei von Philippe Andrey von Heidelberg Schweiz.

Weltweit den ersten Betatest im Bereich Pharmaverpackung mit der Primefire 106 führt die Rondo AG mit Sitz im schweizerischen Allschwil bei Basel durch. Seit Mitte April 2018 ist das Digitaldrucksystem der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) bei Rondo (Teil der internationalen Körber-Gruppe in Hamburg) installiert und vervollständigt dort die „Supply-on-Demand“-Lösung des Verpackungsspezialisten.

Wie Joachim Hoeltz, CEO der Rondo AG, erklärt, gehen in der Pharmaindustrie „die Trends hin zu immer kleiner werdenden Auflagen und kürzeren Lieferzeiten aufgrund personalisierter Medizin, zunehmender Sprach- und Länderversionen und deutlich kürzeren Lieferzeiten bei Medikamenten.“ So produziere Rondo zu 100 Prozent Sekundärverpackungen und biete durch Prozessautomatisierung und enge IT-Anbindung einen Just-in-time-Service. Dadurch helfe man Kunden, ihre eigene Supply Chain zu verbessern, wie Hoeltz weiter betont.

Anzeige

Rondo bietet seinen Supply on Demand Service bereits seit der Messe Interpack im Frühling des vergangenen Jahres an. So wird seit fast einem Jahr ein wichtiger Pharmakunde wöchentlich innerhalb kurzer Lieferzeiten mit einer großen Anzahl an Faltschachtelaufträgen versorgt. Hierfür hat Rondo seinen Workflow automatisiert und die IT-Anbindung mit dem Kunden mittels ERP-Integration realisiert. Das Ziel – die Bereitstellung kleiner Losgrößen in gleichbleibend hoher Qualität bei Lieferzeiten innerhalb einer Woche – konnte bereits im Rahmen des klassischen Offsetdrucks und einer verbesserten Auftragsvorbereitung und Weiterverarbeitung erreicht werden. Gedruckt wird dabei auf einer Speedmaster-XL-105-Wendemaschine mit zehn Farben und Lackierwerk.

Der Supply on Demand Service der Rondo AG soll die Pharmakunden dabei unterstützen, ihre Total Cost of Ownership (TCO) zu reduzieren. Durch die stückgenaue Anlieferung der benötigten Verpackungen werden Lagerkosten verringert beziehungsweise bei direkter Anlieferung an die Verpackungsmaschine komplett eingespart. Darüber hinaus werden Vernichtungskosten für obsolete Verpackungen vermieden. Durch die enge IT-Integration lassen sich zusätzlich Kosten im administrativen Bereich eingesparen. Im Qualitätsprozess kann Rondo die Wareneingangskontrolle der Kunden unter Einhaltung strenger GMP-Vorschriften (Good Manufacturing Practice) übernehmen, so dass dieser Schritt bei den Pharmazeuten auf ein kleines Maß reduziert werden kann. Insgesamt sollen sich so bis zu 50 Prozent des gesamten Supply-Chain-Aufwandes auf Kundenseite einsparen lassen können. Aufgrund der verkürzten Lieferzeiten der Packmittel kann der Pharmakunde oft zusätzlich die eigenen Lieferzeiten für seine Medikamente reduzieren.

Neben der Möglichkeit, Pharmaverpackungen ab einer Losgröße von eins kosteneffizient zu produzieren, kann die Primefire 106 (industriell druckende Digitaldruckmaschine für Verpackungen im Format B1) variable Daten wie Serialnummern direkt mit dem Druck der Verpackung aufbringen. Ein Entwicklungsprojekt der Primefire 106 besteht darin, dass individuelle Serialnummern gedruckt werden können, um Medikamentenfälschungen im Rahmen der EU-Fälschungsrichtlinie zu verhindern. Dieses Teilprojekt soll 2019 realisiert werden.

Die Primefire 106 steht im Produktionssaal der Rondo AG direkt neben der Speedmaster XL 105. Beide Systeme ergänzen sich. Laut Giovanni De Luca, Director Operations Schweiz bei Rondo, übernimmt die Primefire 106 kleinere Auflagen und Aufträge mit variablen Daten, höhere Auflagen kommen auf die Speedmaster XL 105, wie Giovanni De Luca, Director Operations Schweiz bei Rondo, ergänzt. Dabei soll es möglich sein, auf den Faltschachteln den jeweils gleichen Farbeindruck zu erzeugen, egal ob auf der digitalen Maschine oder auf der Offsetdruckmaschine produziert.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.