Druck- und Verlagsgruppe beschäftigt knapp 350 Mitarbeiter
SKN Gruppe stellt Antrag auf Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
von Gerd Bergmann,
Die Druck- und Verlagsgruppe SKN mit Sitz in Norden (Niedersachsen), hat am 9. März 2018 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Aurich hat die vorläufige Eigenverwaltung über die SKN Druck und Verlag GmbH & Co. sowie sechs Tochtergesellschaften angeordnet. Die SKN Gruppe beschäftigt 344 Mitarbeiter. Am Standort Norden arbeiten 281, in Emden 63.
„Die aktuelle Situation sowie die Marktentwicklung machen es erforderlich, unsere Unternehmensgruppe neu aufzustellen“, sagt Charlotte Basse, die nach dem Tod ihres Vaters im Januar 2018 gemeinsam mit ihrer Schwester Victoria und ihrer Mutter Gabriele Basse die Geschäftsleitung der SKN Druck und Verlag GmbH & Co. übernommen hat. Man habe „ein Konzept ausgearbeitet und entschieden, unsere dringend notwendige Restrukturierung auf dem Weg einer Insolvenz in Eigenverwaltung fortzuführen“, lässt sich Charlotte Basse in einer Pressemitteilung zitieren.
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Die SKN Gruppe nutzt die seit 1. März 2012 geltenden gesetzlichen Möglichkeiten, die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen eigenverantwortlich zu erarbeiten und kurzfristig umzusetzen. Durch die nun vorliegende gerichtliche Anordnung verbleibt die Leitung des Unternehmens auch während des Restrukturierungsprozesses in den Händen der Geschäftsführung. Als externen Berater hat sie sich den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Dr. Dirk Andres von der Düsseldorfer Kanzlei Andres Partner an die Seite geholt. Bei ihrem Vorhaben wird die Geschäftsführung auch durch den gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter, den Rechtsanwalt Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH begleitet, dessen Aufgabe es ist, das Unternehmen während des gesamten Prozesses zu überwachen und Gläubigerinteressen zu wahren.
Der Geschäftsbetrieb innerhalb der SKN Gruppe werde uneingeschränkt fortgeführt, heißt es. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in Norden und Emden über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert.
Die SKN Gruppe
Die SKN Gruppe ist in den drei Geschäftsbereichen Druck, Zeitung und Verlag tätig. Im Segment Druck bietet SKN Druckleistungen, die Weiterverarbeitung im Bereich High Volume Printing sowie Leistungen im Bereich Spezialdruck an. Gedruckt werden Werbebeilagen, Zeitungen, Broschüren und andere Werbematerialien. Die Zielkunden sind unter anderem Handelsunternehmen, Verlage, Werbeagenturen und Industrieunternehmen. Im Segment Zeitung werden die lokalen Tageszeitungen „Ostfriesischer Kurier“ (Auflage ca. 13.500), „Norderneyer Badezeitung“ (ca. 1.000) sowie die Wochenblätter „Echo“ (ca. 30.000) und „Nordeney Kurier“ (ca. 4.500) vertrieben. Das wesentliche Einzugsgebiet dieser Zeitungen ist die lokale Leserschaft in der Stadt Norden sowie dem Altkreis Norden. Im Segment Verlag produziert SKN Telefonbücher (überregional), Faltpläne und Bücher (Ostfriesika u.a.), das Magazin „Ostfriesland Magazin“ (ca. 12.000 Auflage) und das „Norderland“ (ca. 35.000 Auflage). Mit „Ostfriesland Bild“ gehört eines der größten Bildarchive mit ostfriesischen Motiven zur SKN Gruppe.
Neben der SKN Druck und Verlag GmbH & Co. hat das Amtsgericht Aurich die vorläufige Eigenverwaltung auch über die Soltau-Kurier-Vertrieb GmbH (120 Mitarbeiter), Soltau-Kurier- Norden GmbH (144), Ostfriesische Presse Druck GmbH (63), Industriedruck Norden GmbH & Co. KG (14), Ostfriesischer Kurier GmbH & Co. KG (0), Neumann Verlag für Telekom-VZ GmbH & Co. KG (3) angeordnet. Der Geschäftsbetrieb läuft in allen Gesellschaften weiter.