Stanzen und Lackieren über den Lackturm – Investition in Weiterverarbeitungstechnik
Koenig & Bauer: Rapida 106 bei PMS Offsetdruck im Einsatz
von Frank Lohmann,
Bei PMS Offsetdruck in Wendelstein bei Nürnberg produziert seit Anfang März eine neue Rapida 106. Die Fünffarbenmaschine mit Lackausstattung ist die erste Bogenoffsetmaschine von Koenig & Bauer im Unternehmen. Neben den üblichen Kriterien Leistung, Jobwechsel und Qualität kam es den Fachleuten von PMS darauf an, dass sich mit der neuen Maschine komplizierte Formen im Inline-Prozess stanzen lassen. Dafür muss sich der Lackturm schnell zum Stanzen und wieder zurück zum Lackieren rüsten lassen.
Etwa 40 Prozent der Druckjobs bei PMS Offsetdruck werden gestanzt, bei 60 Prozent sind Lackierungen erforderlich. „Aufgrund der hohen Produktionsleistung bringt die Rapida 106 eine spürbare Entlastung“, wie Betriebsleiter Christopher Buhr betont. Gedruckt wird prinzipiell in zwei Schichten. In Auslastungs-Spitzen sollen die bisher notwendigen dritten bzw. Wochenend-Schichten entfallen. Für die Auftraggeber beschleunigen sich die Lieferzeiten. Denn schon heute ist das Timing für die einzelnen Produkte relativ kurz. Für 21.000 klebegebundene Broschuren mit mehr als 400 Seiten Umfang und cellophaniertem Umschlag liegen die Produktionszeiten unter einer Woche.
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Daneben erweitert PMS sein Portfolio in den Bereich der hochwertigen Inline-Lackierung hinein. Auch davon profitieren die Auftraggeber. Denn bislang ließ PMS im Offline-Prozess bei Partnerunternehmen lackieren. Das klappt zwar gut, kostet aufgrund der zusätzlichen Transporte Zeit. Buhr: „Durch die Inline-Farbsteuerung mit Qualitronic ColorControl erhöht sich die Qualität der Druckprodukte gegenüber der elf Jahre alten Vorgängermaschine noch einmal deutlich. Zudem bleibt sie Bogen für Bogen identisch, auch bei Wiederholaufträgen.“
Neben der Rapida 106 hat PMS in weitere Ausrüstungen investiert: eine neue Schneidestraße (Polar 137 XT Autotrim) und eine Falzmaschine MBO T800 mit vollautomatischem Auslagesystem von Palamides sind bereits in Produktion. Auch das Firmengebäude wird gerade einem „Facelifting“ unterzogen.
Bei PMS Offsetdruck verarbeitet die Maschine ein Bedruckstoff-Spektrum vom 55-g/qm-Papier bis zu Kartonagen mit 450 g/qm. Und die Druckjobs, die bei PMS laufen, erstrecken sich von Katalogen mit großen Umfängen über Gutschein- (mit Stanzungen und Perforationen inline) und Kinderbücher bis hin zu hochwertigen Katalogen für Uhrenhersteller.
Mit 23 fest angestellten Mitarbeitern produziert das Unternehmen vorwiegend für überregionale Kunden. Zusammen mit der Medienwerkstatt Buhr betrug der Umsatz im vergangenen Jahr 6,5 Mio. Euro. Durch die Übernahme eines anderen Druckbetriebes kam im Jahr 2013 eine weitere Bogenoffsetmaschine ins Unternehmen. Diese Zehnfarbenanlage mit Wendung läuft heute parallel mit der Rapida 106.