BVDM kündigt Manteltarifvertrag der Druckindustrie
von Petra Ebeling,
Mit Wirkung zum 30. September 2018 hat der Bundesverband Druck und Medien e.V. (BVDM) auf die – laut Meinung des Verbandes – “seit Jahren sinkende Akzeptanz des Manteltarifvertrages der Druckindustrie und die Blockadehaltung der Gewerkschaft” reagiert. Nach einem entsprechenden Beschluss seines Sozialpolitischen Ausschusses hat der Arbeitgeberverband somit den Manteltarifvertrag gekündigt. Dies sei ein notwendiger Schritt zur Modernisierung des Tarifwerks und dessen Anpassung an die Branchenrealität, heißt es weiter.
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Der Entscheidung zur Kündigung vorausgegangen waren Reformgespräche des BVDM mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die sich jedoch aufgrund inakzeptabler Forderungen der Gewerkschaft als ergebnislos erwiesen hätten. Der BVDM sieht in der Kündigung des Manteltarifvertrages aufgrund der festgefahrenen Gespräche die einzige Möglichkeit, um neue Impulse für dessen Reform zu setzen.
Laut Verdi-Angaben kündigte der BVDM den Manteltarifvertrag für die 134.000 Beschäftigten in der Druckindustrie, nachdem Verdi in mehreren Gesprächsrunden Vorschläge zu Reformierungen im Manteltarifvertrag unterbreitet hatte. Ziel der Vorschläge von Verdi seien unter anderem, die Beschäftigung in der Druckindustrie zu sichern und die Erosion der Tarifbindung durch die Allgemeinverbindlichkeitserklärung tariflicher Regelungen zu stoppen.
Der BVDM gab an, mit der Kündigung reagiere man auf tarifliche Regelungen, die von vielen Unternehmen als zu starr und angesichts der veränderten technologischen und wirtschaftlichen Realitäten der Branche als nicht mehr zeitgemäß angesehen würden. Veraltete Maschinenbesetzungsvorschriften, unflexible Arbeitszeiten sowie Zuschläge weit über den steuerlichen Freibeträgen schreckten mehr und mehr Unternehmen von einer Tarifanwendung ab, so der BVDM.
Laut Frank Werneke, stellvertretender Verdi-Vorsitzender und Verhandlungsführer in der laufenden Tarifrunde, seien eine höhere Attraktivität der Druckindustrie für junge Beschäftigte, eine Entlastung für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter und eine auskömmliche Altersvorsorge nötig. “Beschäftigungsabbau stoppt man nicht mit Arbeitszeitverlängerung und geringerer Maschinenbesetzung. Tarifflucht löst man nicht mit der Kündigung, sondern mit einer Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Die Attraktivität der Arbeitsplätze wird nicht durch Lohnkürzungen erhöht, sondern mit einer besseren Bezahlung”, so Werneke weiter.
Sönke Boyens, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des BVDM erklärt: „Der Manteltarifvertrag ist in weiten Bereichen dringend reformbedürftig. Er engt die Betriebe so stark ein, dass immer mehr von ihnen die Tarifbindung verlassen. Es nützt nichts, diesen Zustand zu beklagen oder die Augen davor zu verschließen. Arbeitgeber und Gewerkschaft müssen als Tarifpartner gemeinsam eine Lösung finden.”
Der BVDM hat gegenüber Verdi die Bereitschaft zur kurzfristigen Aufnahme von Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag erklärt. Informationen, Positionen und Hintergründe sind einsehbar unter www.bvdm-online.de/mtv.
Noch mehr Flexibilität als schon gegenwärtig üblich ist führt in Sklaverei – wenn ich ständig in Bereitschaft stehen soll gibt es kein Familienleben mehr – auch die Freizeit muss planbar sein – dies ist sie heute schon oft nicht mehr durch Betriebsvereinbarungen – dies ist meinerr Meinung nach Arbeitsbereitschaft und Bereitschaftszeiten müssen nach BAG-Urteil auch bezahlt werden!
Der Beruf Drucker wird immer unattraktiver. Schichtarbeit, Wochenendarbeit und permanente, kurzfristige Bereitschaft.
Logisch, dass da der Nachwuchs eher ein nine-to-five-Bürojob mit
mehr Gehalt anstrebt.
Eine Verschlechterunge des MTV wird nur noch mehr gelernte
Drucker zum Nachdenken und Jobwechsel veranlassen.
Was soll ich davon halten? Sind wir in Zukunft nur benachteiligt in der Druckindustrie ? Wo wird das nur noch hinführen !!!
Noch mehr Flexibilität als schon gegenwärtig üblich ist führt in Sklaverei – wenn ich ständig in Bereitschaft stehen soll gibt es kein Familienleben mehr – auch die Freizeit muss planbar sein – dies ist sie heute schon oft nicht mehr durch Betriebsvereinbarungen – dies ist meinerr Meinung nach Arbeitsbereitschaft und Bereitschaftszeiten müssen nach BAG-Urteil auch bezahlt werden!
Der Beruf Drucker wird immer unattraktiver. Schichtarbeit, Wochenendarbeit und permanente, kurzfristige Bereitschaft.
Logisch, dass da der Nachwuchs eher ein nine-to-five-Bürojob mit
mehr Gehalt anstrebt.
Eine Verschlechterunge des MTV wird nur noch mehr gelernte
Drucker zum Nachdenken und Jobwechsel veranlassen.