Dafür kommt die von Kodak neu entwickelte dynamische Bebilderungs-Technologie (“Dynamic Imaging Technology”) zum Einsatz. Verfügbar sollen die Nexfinity-Druckmaschinen in den USA, Kanada und in Westeuropa noch im Frühjahr 2018 sein.
Die Dynamic Imaging Technology nimmt laut Kodak an spezifischen Bereichen eines Bildes algorithmische Anpassungen vor, wodurch sich Qualität und Konsistenz des Bildes auf Basis des Bildinhalts in jedem Bereich optimieren lassen sollen. Das Ergebnis seien unter anderem gestochen scharfe Texte, scharf abgegrenzte Linien und Strichelemente, weiche Hauttöne und ein perfekter Himmel auf ein und derselben Seite. Die mit einem neuen hochauflösenden Multi-Bit-LED-Schreibsystem ausgestattete Druckmaschine soll sich für die Produktion unterschiedlichster Anwendungen wie Direktmailings, Akzidenz- und Verlagsdruckaufträge sowie Verpackungen eignen. Die Nexfinity kann laut Kodak nahtlos in bestehende Workflow- und Druckweiterverarbeitungslösungen von Druckereien integriert werden.
Druckqualität, Geschwindigkeit und Flexibilität
Die neue Maschinenplattform bietet mit mehr als 1,8 Milliarden Bildinformationen pro Quadratzoll (das entspricht knapp nahezu 300 Millionen Bildinformationen pro Quadratzentimeter) eine besonders hohe Informationsdichte. Das wiederum sorge für gleichmäßige Tonflächen und eine hohe Detailwiedergabe. Zum Beispiel könne das System feine Details, wie Hochlichtbereiche oder konsistente Mitteltöne, in Echtzeit reproduzieren, indem die Belichtungsintensität angepasst wird. Das LED-Schreibsystem arbeitet mit 256 Belichtungsstufen auf dem Bebilderungszylinder, wohingegen Lasersysteme laut Kodak den Schreibstrahl nur ein- oder ausschalten können. Durch diese dynamische Bebilderung und einer Auflösung von bis zu 1.200 x 1.200 dpi werde eine gleichbleibende Qualität erzielt. Die Prozesskontrolle im geschlossenen Regelkreis soll die Verfügbarkeit der Maschine maximieren und die Betriebskosten senken.
Die Nexfinity bietet eine Druckleistung von 83 bis 152 Seiten/min, eine vergrößerte Bogenlänge von bis zu 1.219 mm und die Verarbeitung von Papieren mit Flächengewichten von bis zu 530 g/m2 . Dabei können laut Kodak nicht nur ungestrichene, matt und glanzgestrichene, texturierte, holzfrei und recycelte Papiere und Standardard-Offsetpapiere verarbeitet werden, sondern auch gestrichene, ungestrichene und glänzende Etikettenmedien, magnetische Substrate, vorperforierte Papiere oder synthetische Medien. Durch die Möglichkeit, bei Bedarf die Farbfolge bzw. Reihenfolge und Kombination der eingesetzten Dry Inks zu verändern, gilt sie als besonders flexibel einsetzbar.
Workflow-Automatisierung und besondere Effekte im Druck
Dank der Kodak Multi-Press-Station können Druckereien mehrere Druckaufträge parallel auf bis zu vier Nexfinity-Druckmaschinen durch nur einen Bediener von einem Arbeitsplatz aus drucken. Darüber hinaus stelle der Nexfinity Produktivitätswagen eine Hilfseinrichtung für die Reinigung und Lagerung ausgestauschter Maschinenkomponenten dar. Die neuen Druckmaschinen werden vom ebenso neuen Kodak-Nexfinity-Frontend angesteuert. Dieses kann laut Hersteller als komplett eigenständiges Druckvorstufen-Bearbeitungscenter zum Ausschießen, Trapping (Generieren von Über- und Unterfüllungen), das Farbmanagement, Job-Spezifikationen sowie für die Job-Verwaltung und Berichtsfunktionen betrieben werden.
Das Front End verfügt auch über einen auf JDF und JMF basierten, automatisierten Workflow. Die schnelle RIP-Verarbeitung von Kleinauflagen, bildintensiven Anwendungen und komplexen Druckaufträgen halte die Produktivität der Druckmaschine auf einem hohen Niveau. Je nach Anforderung eines Anwenders lasse sich der Workflow der Nexfinity-Plattform anpassen. So – und durch die fünfte Farbstation können bei voller Produktionsgeschwindigkeit auch Druckprodukte mit Effekten wie dreidimensional erhabenen Strukturen, Schutzbeschichtungen/Lackierungen, Farbraumerweiterung oder der Druck von Sicherheitselementen und Oberflächenveredelungenentstehen.
Als erste Druckerei in Europa arbeitet die Fotofabriek im niederländischen Groningen mit der Nexfinity.