Haftetiketten-Spezialist baut Fertigungskapazitäten aus
Herma: Mehr Umsatz und 100 neue Jobs
von Redaktion,
Der in Filderstadt ansässige Haftmaterial-, Etiketten- und Etikettiermaschinen-Spezialist Herma verzeichnet für das Geschäftsjahr 2017 erneut ein Umsatzwachstum. Die Erlöse stiegen um 6,5 Prozent von 321,5 Mio. Euro auf jetzt 342,3 Mio. Euro. Auch die weiteren Aussichten seien positiv. Nach Angaben der Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner schafft Herma deshalb 2018 in Filderstadt knapp 100 neue Arbeitsplätze, zum überwiegenden Teil im Bereich Entwicklung, Fertigung und Vertrieb.
„Ob wir unsere Wachstumschancen weiterhin im vollem Umfang so stark nutzen können, hängt zu einem guten Teil auch davon ab, dass wir diese neuen Mitarbeiter tatsächlich finden“, so die beiden Geschäftsführer. Ebenso wichtig sei allerdings der Aufbau weiterer Fertigungskapazitäten. Noch Ende des Jahres soll das neue Werk für den wachsenden Geschäftsbereich Etikettiermaschinen in Filderstadt in Betrieb genommen werden. Der ebenfalls „stark zulegende Geschäftsbereich Haftmaterial startet gemäß Plan im Herbst 2019 seine neuen Produktionsanlagen“, so die beiden Geschäftsführer weiter. Auch sie entstehen derzeit auf dem acht Hektar großen Areal, das der Spezialist für Selbstklebetechnik vor drei Jahren unmittelbar neben seinem Hauptsitz erworben hat. Bereits 2017 hat sich die Zahl der Mitarbeiter in der gesamten Unternehmensgruppe leicht erhöht; sie betrug 993 zum 31. Dezember 2017 (im Vorjahr: 966).
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Insgesamt 100 Mio. Euro will Herma bis Ende nächsten Jahres am Hauptsitz in Produktionstechnik und Gebäude investieren. Vor diesem Hintergrund betrachten die Herma-Geschäftsführer die Ertragsentwicklung mit zunehmender Sorge. Für 2017 seien sie noch zufrieden, aber es zögen dunkle Wolken auf. „Zum einen kämpfen wir mit währungsbedingt sinkenden Euro-Erträgen im für uns sehr wichtigen Markt Großbritannien. Dort müssen wir weiterhin mit großen Unsicherheiten in Bezug auf den Brexit leben. Daneben beobachten wir derzeit geradezu inflationäre Preissteigerungen bei wichtigen Rohstoffen wie etwa Zellstoff, die wir nicht voll an Kunden weitergeben können“, so die Geschäftsführer. „Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren kaum bessern, da es sich aufgrund des Aufschwungs in vielen Schwellenländern um eine echte Rohstoffknappheit handelt.“
Andererseits profitiere Herma von der guten Konjunktur in vielen wichtigen Wirtschaftsregionen, wie es weiter heißt: Die Exportquote liegt weiter bei 60 Prozent, der Umsatz mit Haftmaterial für die Etikettenproduktion stieg von 192,8 Mio. Euro um 5,9 Prozent auf 204,1 Mio. Euro. In Deutschland und Europa konnte Herma Marktanteile bei Haftmaterial gewinnen. Die oftmals zweistelligen Zuwachsraten des Online-Handels und die damit verbundene wachsende Nachfrage nach Logistiketiketten hätten auch dem Geschäftsbereich Etiketten Rückenwind gegeben, so die Geschäftsführer. „Im Verbund mit einem sich erfreulich entwickelnden Geschäft mit Schulartikeln stieg der Umsatz des Geschäftsbereichs von 81,6 Mio. Euro um 4,8 Prozent auf 85,5 Mio. Euro“, wie die Geschäftsführer weiter betonen. Den prozentual größten Sprung machte der Geschäftsbereich Etikettiermaschinen: Er wuchs von 42,8 Mio. Euro auf 49,8 Mio. Euro – also um 16,4 Prozent. Ein Wachstumstreiber war hier – neben der fortgesetzten Internationalisierung – die Lieferung ganzer Etikettiermodule in hohen Stückzahlen an die Hersteller von kompletten Verpackungsanlagen.
Für das kommende Jahr planen die Herma-Geschäftsführer ein Umsatzplus von vier Prozent.