Augsburger Hersteller von Heatset- und Coldset-Rollendruckmaschinen gründet Produktionsgesellschaft – Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Manroland Web Systems: 280 Mitarbeiter sollen „ausgegliedert“ werden
von Frank Lohmann,
Die Unternehmensführung sieht laut Augsburger Allgemeine den Schritt als Reaktion auf den für 2018 prognostizierten sich abschwächenden Markt im Bereich Rollenoffset. Die neue, selbstständig agierende Gesellschaft soll künftig Leistungen in den Bereichen mechanische Fertigung, Blechfertigung, Oberflächentechnik und Schaltschrankbau anbieten und damit seine Kompetenzen für externe Auftraggeber zur Verfügung stellen, also Dritttaufträge generieren. Auf diese Weise wolle das Unternehmen unabhängiger vom Druckmaschinenmarkt werden und gezielt auf Marktanforderungen außerhalb der Branche reagieren, wie es weiter heißt.
Die neue Produktionsgesellschaft bleibe wohl eine hundertprozentige Tochter der Possehl-Gruppe, zu der auch Manroland Web Systems gehört. Nach Unternehmensangaben soll den Mitarbeitern kein Nachteil entstehen. Sie würden zu gleichen Bedingungen weiterbeschäftigt. Insofern sei auch eine Tarifbindung an den Tarifvertrag der bayerischen Metall- und Elektroindustrie vorgesehen.
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Für die Gewerkschaft sei die Ausgliederung wohl nicht gut nachvollziehbar. Gewerkschafter Michael Leppek dazu: „Uns fehlen Daten, Fakten und ein Businessplan, anhand dessen wir die Sinnhaftigkeit der Ausgliederung überprüfen können“, weshalb sich ihm bislang nicht erschließe, warum eine eigene Produktionsgesellschaft gegründet werden muss, um Drittaufträge zu generieren. Das mache Manroland Web Systems doch auch heute schon, so Leppek.
Wie die Augsburger Allgemeine weiter berichtet, handle es sich bei der Produktionsgesellschaft jedoch um eine Konstruktion, die die Beschäftigung am Standort sichern soll. Wie dies genau aussehen wird, müsse jetzt detailliert erörtert werden.
Manroland Web Systems hat auch aktuelle Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt: Mit 242 Mio. Euro seien diese stabil, schreibt die bayernschwäbische Zeitung weiter. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 6,5 Mio. Euro sei sogar eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (6,2 Mio. Euro). Dennoch bleibe der Markt hart und mit Gründung der neuen Produktionsgesellschaft folge ein weiterer Einschnitt in der Firmengeschichte.