Das Messgerät zum von Ribler entwickelten Testverfahren Ad-Vis besteht aus einer feststehenden und einer beweglichen Spannzange. Der Buchblock wird in 10 oder 15 mm breiten Block geschnitten. Anschließend wird dieser Blockabschnitt mittig aufgeschlagen, wobei der linke Teil in die feststehende Klammer geklemmt wird. Ein einzelner Papierstreifen wird so in die bewegliche Klammer eingeklemmt, dass die rechte Hälfte unterhalb der beweglichen Klammer in diesen Schlitz fällt. Danach wird das Objektiv des Mikroskopes auf die Bindenaht eingestellt. Damit beim Auseinanderziehen des einzelnen Blattes aus der Klebenaht der Fokus in der gleichen Ebene verbleibt, wird die Messingshülse exakt unter der Klebenaht positioniert. Nun wird durch Rechtsdrehen der Mikrometerschraube das einzeln eingespannte Blatt vorsichtig belastet (Zugbelastung).
Im Mikroskop lässt sich so die Verklebung der Papierkante links und rechts mit dem mittig liegenden Klebstoffbett zu erkennen. Durch weiteres Rechtsdrehen der Mikrometerschraube läst sich deutlich die Flexibilität der Klebstoffnaht erkennen bis zu dem Punkt, an dem die Blattkante sich aus dem Klebstoffbett herauslöst (Adhäsionsbruch). Falls es sich um eine sehr haltbare Klebung handelt, kann man bei vorsichtigem Rechtsdrehen der Mikrometerschraube erkennen, dass der Klebstoff an den beiden Papierkanten jeweils links und rechts haften bleibt (hohe Adhäsionskräfte), während sich die Klebstoffnaht beim Kohäsionsbruch in der Mitte mehr und mehr verjüngt, bis sie letztendlich auseinander reißt. Bei manchen Verklebungen – je nach Rückbearbeitung, Papierqualität und Klebstoff – lässt sich auch ein so genannter Mischbruch erkennen. Bei mehrmaligen Versuchen ist in den meisten Fällen jedoch ein Trend zum Adhäsions- oder Kohäsionsbruch zu erkennen. Zusätzlich hilft die fotografische Dokumentation, die Ergebnisse zu veranschaulichen.
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Anhand dieser optischen Befunde kann der Fachmann das weitere Vorgehen festlegen.