Kompletter Jobwechsel in zwei Minuten – neuer Plattenwechsler erhöht Produktivität
Koenig & Bauer: Flyeralarm produziert auch mit hoch automatisierten Rapida 145
von Frank Lohmann,
Tag für Tag verlassen etwa 350.000 bedruckte Bogen das Flyeralarm-Werk in Greußenheim vor den Toren Würzburgs. Zum Angebot der Unternehmensgruppe gehören rund drei Millionen verschiedene Produkte bzw. Produktvarianten. Die komplette Wertschöpfung für die Hauptprodukte in den Bereichen Print und Werbetechnik bleibt im Haus. Rund 15.000 Aufträge werden täglich gedruckt, verarbeitet und versandt.
Die Zuordnung der Druckaufträge zu den einzelnen Werken und Maschinen erfolgt nach Bedruckstoff, Grammatur und Produkten. Greußenheim ist auf konventionelle Drucksachen mit glänzenden Bedruckstoffen spezialisiert. Gedruckt wird in zwei Grammaturen – 135 und 250 g/m2. Auf den drei Rapida-145-Vierfarbmaschinen entstehen vorwiegend Flyer, Folder und Magazine. Die durchschnittliche Bogenzahl pro Druckjob liegt unter 5.000 Exemplaren. Dabei überwiegen Kleinauflagen, größere Aufträge mit bis zu 30.000 Exemplaren sind seltener. Eine dementsprechend große Bedeutung haben schnelle Jobwechsel.
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Die Rapida-145-Großformatanlagen am Standort Greußenheim sind mit den verschiedensten Automatisierungen für schnelle Jobwechsel ausgestattet. Dazu gehören Drivetronic-Komponenten wie SIS (ziehmarkenfreie Anlage) oder SPC (simultaner Plattenwechsel), Wascheinrichtungen Cleantronic Synchro, Farbkastenbeschichtung für schnelle Farbwechsel, Online-Anbindung an Logotronic Professional und vieles weitere. Schnelle Jobwechsel innerhalb von fünf Minuten mit automatischem Plattenwechsel, parallelem Gummituchwaschen und dem ersten Abzug gehörten bei Flyeralarm deshalb schon bisher zum Standard. Durch den Einsatz neuer Plattenwechsler und die Anpassung der Waschprogramme auf deren kürzere Wechselzeit sind die Rüstzeiten in Greußenheim weiter gesunken. Jetzt dauert der komplette Wechselprozess vom letzten Gutbogen des alten Druckjobs bis zum ersten Gutbogen des neuen Auftrags nur noch etwa die Hälfte, wie Betriebsleiter Johannes Barthelmes bestätigt.
Beim simultanen Plattenwechsel wird Plate Ident genutzt. Nach dem Einlesen des Data-Matrix-Codes auf den Druckplatten erfolgt die Maschinenvoreinstellung automatisch über Logotronic Professional. Johannes Barthelmes: „Für uns ist das teilautomatisiertes Drucken. Während die Maschine rüstet, haben Drucker und Helfer Zeit für andere Aufgaben.“
Gearbeitet wird im Stapelbetrieb. Das heißt, mehrere Druckjobs bleiben auf einer Palette. Job-Ende inkl. Zuschuss sowie Makulatur werden mit einem Leuchtstift gekennzeichnet. Nach dem Wenden erkennt Qualitronic Sheet-Detect mit einem Sensor unter der Anlage die gekennzeichneten Bogen. Auf diese Weise erfolgt die Trennung der einzelnen Aufträge. Die Rapida 145 kennt das Job-Ende und beginnt wie bei Ergotronic Auto-Run mit dem Einrichten des Folgeauftrags. Für den Helfer bedeutet dies: weniger Zeit am Anleger und mehr Zeit für das Bestücken der Plattenwechsler.
Die Rapida-145-Maschinen sind mit Qualitronic Color-Control zur Inline-Farbregelung ausgestattet. Dadurch habe sich die Makulatur laut Barthelmes um etwa 50 Prozent gegenüber den Vorgängermaschinen Rapida 142 reduziert. Auch das automatische Positionieren der Platten mit Plate Ident trage zur Makulaturreduzierung bei, so Barthelmes abschließend.