Titandioxid-Produktionsanlage des US-Pigment-Herstellers Huntsman Corp. im finnischen Pori in Brand geraten – Preiserhöhung bei gewissen Farbpigmenten erwartet

Werden Pigmente für bestimmte Druckfarben nach Brand in einem Produktionswerk knapp?

Die Werksanlage der Huntsman Corporation im finnischen Pori (Luftbild, Quelle: Huntsman Corp.). Hier hatte es kürzlich gebrannt.

Das finnische Werk mit einer Produktionskapazität von 130.000 Tonnen/Jahr macht rund 15% der weltweiten Titandioxid (TiO2)-Produktion von Huntsman aus und deckt etwa 10% des europäischen Pigmentbedarfs ab. Allerdings handelt es sich dabei in erheblichem Umfang um Pigmente für Druckanwendungen, wie ein Sprecher des im Eupia/Cepe organisierten Verbandes der deutschen Lack-und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) betonte. Und der grafische Markt stellt spezifische Anforderungen an die in Pori produzierten Weißpigmente in Bezug auf Glanz, Abrieb und weitere Eigenschaften. Die Auswirkungen des Feuers auf die Lieferkette bei Druckfarben wurden daher von den wichtigsten Einkäufern und Händlern zur „Force Majeure“ erklärt, was starke Auswirkungen auf die internen Kosten haben dürfte. Zweistellige Preiserhöhungen wurden bereits von den Pigmentlieferanten als direkte Folge der Verknappung angekündigt, wobei Engpässe bei der Versorgung mit Pigmenten im Verlauf des Jahres 2017 zu erwarten sind, so Eupia weiter.

Die Industrie ist bemüht, Produktalternativen in vergleichbarer Qualität zu finden. China könnte eine mögliche Erleichterung bieten, doch die chinesische Regierung hat in letzter Zeit Produktionskürzungen und sogar -verbote zur Luftverbesserung eingeführt, wenn die Verschmutzung einen bestimmten Schwellenwert erreicht. Mehrere TiO2-Produzenten in China sind von der neuen Gesetzeslage, die auch die derzeitigen Versorgungsengpässe verschärft, betroffen.

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„Die Hersteller von Druckfarben tun, was sie können, um die Kunden zu versorgen“, so Eupia wörtlich. Gleichzeitig empfiehlt der Verband den Kunden, Alternativen in Betracht zu ziehen.